Von Rica Sturm
Bei jedem Sturm schaut Pfarrer Heino Groß besorgt gen Himmel und hofft, dass sich das verwitterte Kupferblech an der Zwiebel des Kirchturms nicht zusammenrollt wie der Deckel einer Konservendose – so, wie es bei einem schweren Unwetter 1994 der Fall war. Doch dies ist nur ein Grund dafür, warum das Wahrzeichen von Cunewalde dringend saniert werden muss. Wahrscheinlich hat die darunter liegende Holzschalung durch das lädierte Kupferblech Schaden genommen. Außerdem müssen die tiefen Risse und bröckelnden Stellen im Putz ausgebessert und das Dach zum Kirchenschiff hin repariert werden. Danach braucht der Turm noch einen neuen grau-weißen Farbanstrich.
Ob die Sanierung allerdings noch in diesem Jahr beginnt, ist zurzeit offen. Den ersten Fördermittelantrag lehnte das Regierungspräsidium (RP) Dresden ab, der zweite musste nachgebessert werden. Dadurch entstand ein Zeitverzug von acht Wochen. „Am Montag haben wir eine positive Stellungnahme zum Förderantrag an die Gemeinde Cunewalde rausgeschickt“, sagte gestern RP-Sprecher Holm Felber. Das heißt, Freistaat und Bund unterstützen finanziell das Vorhaben. Mit rund 300 000 Euro ist die Kirchturmsanierung veranschlagt, 200 000 Euro sind Zuschüsse, die Gemeinde gibt 30 000 Euro dazu. Die restliche Summe von 70 000 Euro werden vom Landeskirchenamt und aus Spenden bezahlt. „24 000 Euro haben die Bürger bisher für den Kirchturm gespendet“, freut sich Pfarrer Groß.
Nun wird die Zeit für die Sanierung in diesem Jahr knapp. „Unsere Terminkette war eng gestrickt. Die Arbeiten wollten wir ursprünglich am 7. April ausschreiben, am 19. Mai sollte die Auftragsvergabe sein, am 2. Juni Baubeginn und am 30. September Bauende“, erklärt Kirchenbaurat Bernhard Preiß. Wie es nun weitergeht, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. „Möglich wäre, die Sanierung schnell zu beginnen und zu sehen, wie weit wir bis zum Winter kommen“, überlegt Bernhard Preiß. Allerdings kann er nicht ausschließen, dass es während der Arbeiten weitere Verzögerungen gibt. „Bei historischen Bauwerken ist das nie auszuschließen“, sagt der Kirchenbaurat.
Nach der Kirchturmsanierung wird die Restaurierung des Cunewalder Gotteshauses weitergehen. „2006 oder 2007 wollen wir den Putz am Kirchenschiff ausbessern und die Fenster reparieren“, berichtet der Pfarrer. Auf eine viertel Million schätzen Fachleute die Kosten dafür. Um 2010 könnte die Innenrenovierung der Kirche beginnen. „Seit dem Jahr 1893 lebt das Haus innen von ihrer Substanz“, sagt Pfarrer Heino Groß.
Bürger, die die Sanierung des Cunewalder Kirchturms mit ihrer Spende unterstützen wollen, können das mit einer Überweisung tun auf das Konto Nummer 1 000 100 037 bei der Kreissparkasse Bautzen, Bankleitzahl 855 500 00, Stichwort: Kirchturmsanierung.