Boxdorf. Am Montag, 11.09 Uhr, war es endlich so weit. Unter den neugierigen Blicken der Mädchen und Jungen aus der benachbarten Kita „Kleeblatt“ grub sich eine Baggerschaufel in die leicht abschüssige Wiese in Boxdorf. Der offizielle Startschuss für den Bau des neuen „Kleeblatt“-Kinderhauses war vollbracht.
Der Neubau wird 186 Plätze bieten, davon 60 für Krippen- und 126 für Kindergartenkinder. Somit werden zusätzlich 17 Krippen- und 16 Kiga-Plätze geschaffen, davon zwei integrative. Träger der Kindertagesstätte „Kleeblatt“, zu der auch die Einrichtung in Reichenberg gehört, ist die Awo Kinder- und Jugendhilfe gemeinnützige GmbH. Nach Fertigstellung des neuen Hauses werden in letzterer dann nur noch Hortkinder betreut. Die Kindergartenkinder müssen künftig mit nach Boxdorf.
Awo-Geschäftsführerin Claudia Grüneberg sagte: „Als Träger und Bauherr freuen wir uns, dass es nun so weit ist: Ab jetzt können die Kinder den Bau verfolgen und ihre neue Kita wachsen sehen.“ Neben Moritzburgs Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) waren auch einige Gemeinderäte zum symbolischen Bauakt gekommen.
„Nun können sich bei uns An der Triebe die Bagger und Kräne drehen. Wir wünschen einen guten Bauverlauf und freuen uns mit den Eltern und den Kindern auf unseren neuen modernen Kindergarten. Ein dringend erwartetes Großbauprojekt in unserer Gemeinde Moritzburg wird damit umgesetzt“, unterstreicht Bürgermeister Jörg Hänisch.

Ob das Bauen jetzt allerdings zügiger vorankommt als die Vorbereitungen darauf, wird sich in den nächsten Monaten allerdings erst noch zeigen müssen. Denn bisher ist erst ein kleiner Teil der Leistungen vergeben. Die Einrichtung der Baustelle, der Aushub, der Tiefbau und der geplante Aufzug. Dieser musste bereits zu Beginn mit ausgeschrieben und vergeben werden, damit die genauen Maße für den Rohbau vorliegen, hieß es auf SZ-Nachfrage. Probleme, Firmen für die genannten Arbeiten zu finden, habe es nicht gegeben. Auch der Kostenrahmen sei marktüblich gewesen.
Ende Januar sollen dann die derzeit ausgeschrieben Rohbauarbeiten vergeben werden. Interessierte Firmen gebe es, so die Aussage des Bauherrn. Wie viele Angebote tatsächlich abgegeben werden und ob diese sich im Rahmen der berechneten Kosten bewegen werden, weiß indes niemand zu sagen. Der Rohbau soll im Sommer stehen, läuft alles reibungslos, könnte das neue Kinderhaus im November 2021 fertig sein, so Architekt Stefan Wolff.

Derzeit ist eine Gesamtinvestitionssumme von rund 5,5 Millionen Euro geplant. Laut einer zwischen der Gemeinde Moritzburg und der Awo abgeschlossenen Finanzierungsvereinbarung beteiligt sich der freie Träger unabhängig von den Baukosten mit einem festen Betrag von 524.000 Euro an dem Bau.
Ursprünglich waren in der Vereinbarung einmal zehn Prozent festgeschrieben worden. Doch dann hatte der Freistaat seine entsprechende Verordnung geändert und die Träger waren damit nicht mehr bindend verpflichtet, diesen Prozentsatz zu erbringen.
Im Prinzip festgeschrieben ist auch die Höhe der für das Vorhaben beantragten und genehmigten Fördermittel, da diese sich nach der Anzahl der Plätze richtet. Für das Projekt in Boxdorf sind es rund 2,5 Millionen Euro. Den Rest, vor allem alle möglichen Mehrkosten, die über der Berechnung liegen, muss die Gemeinde Moritzburg allein aufbringen.
Diskutiert wird über einen Neubau aufgrund des Bauzustandes des derzeit noch genutzten Gebäudes bereits seit rund zehn Jahren. Als der Gemeinderat 2013 beschlossen hatte, dass die Awo Bauherr der neuen Kita ist und die Gemeinde das Land über Erbbaurecht zur Verfügung stellt, war noch von Kosten in Höhe von rund drei Millionen Euro ausgegangen worden.