Zeithain. In dieser Woche wurde am Landgericht Dresden eine Klage gegen die Gemeinde Zeithain eingereicht. Als Rechtsnachfolger der Gemeinde Röderau wird ihr vorgeworfen, den Käufern der Grundstücke in Röderau-Süd verschwiegen zu haben, dass das Wohn- und Gewerbegebiet gegen ein Hochwasser nicht abgesichert ist. Kläger ist ein von der Flut betroffener Grundstückseigentümer in Röderau-Süd. Er will den Kaufvertrag rückgängig machen oder Schadenersatz bekommen.

Rechtsanwalt Sebastian Lohse: „Die Leute denken, es passiert hier nichts, aber das ist falsch. Es ist außerdem nicht richtig, dass die Mehrheit der Einwohner von Röderau-Süd vor Ort bleiben will. Die überwiegende Zahl der Bürger würde das Wohngebiet verlassen, wenn ihr dies finanziell möglich gemacht würde.“ Der Anwalt aus Riesa sieht gute Chancen. Allerdings bereitet er sich auf ein langes Verfahren vor: „Ich denke, dass hierfür die zweite Instanz eingeschaltet werden muss. Die Gemeinde wird bei einem Urteil gegen sich vermutlich in Berufung gehen, aber wir auch.“

Ein Termin für das Verfahren steht noch nicht fest. Außerdem versichert Sebastian Lohse, dass die verfasste Klageschrift eine so genannte Musterklage ist. Mit geringfügigen Veränderungen könnte sie von weiteren Betroffenen aus Röderau-Süd verwendet werden. (cm)