Genau den richtigen Zeitpunkt haben sich die Macher der neuen Museums-Sonderschau über Zweiräder ausgesucht: den Beginn der warmen Jahreszeit. Allerorten schwingt man sich wieder auf den Drahtesel und radelt. In der Alten Lateinschule am Kirchplatz ist seit gestern zu sehen, wie sie begann, die Geschichte des Zweirades in Großenhain.
Zwei Tretkurbelvelocipede von etwa 1870 und eine nachgebaute Laufmaschine aus der Zeit um 1820 aus dem Depot des Großenhainer Museums gaben den Anstoß, mal eine solche Schau zusammenzustellen. Hinzu gesellte sich auch ein Hochrad von 1890. Eine Ausstellung in Hameln lieferte den Grundstock, der mit vielen hiesigen Exponaten bereichert wurde. Leihgaben und Geschenke erhielt das Museum zum Beispiel von Rainer Hausmann, dem früheren Leiter der Großenhainer Sektion Radwandern der BSG Fortschritt. Oder von Peter Rothe von den Radballern.
Familie Täuber übergab einen umfangreichen Nachlass des früheren Fahrradladens Bruno Täuber auf der Elsterwerdaer Straße. Von Hartmut Jannasch kann man Ansichtskarten von Radler-Ausflugsgaststätten wie dem Roten Haus und Medaillen des Großenhainer Radfahrvereins bewundern. Zahlreiche Stücke stellte der Pirnaer Sammler Frank Papperitz zur Verfügung.
In seinem Einführungsvortrag erzählte Arne Steinert aus Wolfsburg so manch nette Episode aus dem Großenhainer Radfahrerdasein. Steinert unterstützte das Museum zudem bei der Vorbereitung und beim Aufbau der Ausstellung. Auch Fahrradveteranen-Freunde aus Dresden zeigten sich als interessierte Besucher. Mitglieder des Radfahrverein aus Weinböhla umrahmten die Eröffnung mit ihren historischen Rädern, auf denen sie in nostalgischen Kostümen eine Runde um den Kirchplatz drehten. (SZ/krü)