Jochen Vogel aus Lodenau hat selbst kräftig mit angepackt – als das „große Wasser“ kam. „Erst war die Angst da, dann die Arbeit“, sagt er. Dass er übermüdet ist, schwer geschuftet hat und Nachbarn half – darüber verliert er kein Wort. Jochen Vogel will was anderes loswerden: Der Chef der Feuerwehr im Ortsteil, der Clemens Ringe, dem müsse man mal Anerkennung aussprechen, so der Lodenauer. Denn besagter Herr Ringe sei „selbst vom Hochwasser stark betroffen – hat aber den anderen Menschen im Ort und der Umgebung sehr geholfen.“
Und das ist es, was dieses Hochwasser zeigt: Die Menschen in der ländlichen Region stehen zusammen. Hier bedeutet Nachbarschaft viel. Hier ist es eine Selbstverständlichkeit zu helfen. Das gilt für die Menschen und auch die Städte, Kommunen und Gemeinden. Ein Blick in die Turnhalle von Bad Muskau: Unten auf dem Hallenboden sind zehn Turnmatten und ein Teppich ausgelegt. Nur vier Schlafgäste waren es in der Nacht von Sonntag zu Montag aus Köbeln. Um 16.30 Uhr haben die ihr Gepäck gepackt und zogen wieder zurück in ihre Wohnungen. Es gab Entwarnung. Denn die Feuerwehren der Region waren rund um die Uhr im Einsatz, um das Hab und Gut zu sichern, nachdem sie 30 oder 40 Stunden lang Menschenleben gerettet haben. In Klein Priebus hat sich die Feuerwehr sogar selbst helfen müssen. Hier mussten letzte Kleinigkeiten aus der Feuerwache direkt an der Neiße geholt werden. Doch jetzt ist klar: Das Wasser geht zurück. Das Aufräumen beginnt am heutigen Dienstag. (ws/stz/sl)