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Klinik hat jetzt einen Minicomputer für Diabetiker

Ein modernes Messgerätermöglicht die lückenloseÜberwachung des Blutzuckers und kann Patienten sogar mit nach Hause gegeben werden.

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Von Angelika Dornich

Die diabetologische Abteilung der Klinik für Innere Medizin des Zittauer Krankenhauses verfügt jetzt wie einige Schwerpunktpraxen über ein modernes kontinuierliches Blutzuckermessgerät. „Es ist vor allem gut zur Anwendung bei schwer einstellbaren Diabetikern, Insulin-Pumpenträgern und bei Schwangerschaftsdiabetes“, sagt Diabetesschwester Evi Laube.

Der Minicomputer ermöglicht eine lückenlose Überwachung des Blutzuckers über einen Zeitraum von sechs Tagen und zeichnet Schwankungen, die sonst so nicht feststellbar sind, auf. So auch häufig unbemerkte Unterzuckerungen. Die Blutzuckerwerte erscheinen auf einem Display als Grafik über drei bis 24Stunden. Bei zu hohen oder zu niedrigen Werten gibt das 2500 Euro teure Gerät Alarm. Außerdem kann es wie ein Wecker an Spritz- oder Esszeiten erinnern.

Bei der Anwendung des Minicomputers wird ein etwa 1,5 Millimeter dünner Katheter in das Unterhautfettgewebe des Bauches eingesetzt, der mit einem kleinen Sender verbunden ist. Dieser übermittelt drahtlos und kontinuierlich aller fünf Minuten die Blutzuckerwerte an einen sechsmal vier Zentimeter kleinen Monitor, den der Patient am Körper trägt. Die erhobenen Daten können mittels Speichersticks (USB-Sticks) auf jeden Personal Computer (PC) übertragen werden. Demnächst sollen sie laut Klinikum-Sprecherin Izabel Wasilewski auch in die elektronische Patientenakte des Krankenhauses aufgenommen werden.

Der Minicomputer wird stationär angewandt, kann aber Patienten, die mit der Handhabung zurechtkommen, nach der Einweisung auch mit nach Hause gegeben werden. Dadurch ist es möglich, die Verweildauer im Krankenhaus zu senken. Die Auswertung der Daten und Optimierung der Blutzuckereinstellung erfolgt dann wieder in der Klinik für Innere Medizin.