Klotzen für Deutschlands schnellste Strecke

Von Thomas Riemer
Großenhain. Für das Teamfoto eilen die Helfer rasch von allen Seiten heran. Die kurze Verschnaufpause tut gut, die Stimmung ist bestens. „Alles geht seinen Gang“, sagt Sebastian Richter. Der Chef des Streckenaufbau-Trupps für das Großenhainer Super-Moto-Event am Wochenende nutzt die Gelegenheit, die nächsten Schritte aufzuteilen. 96 Ballen Stroh sind entlang der Piste aufzubauen, 1 300 Meter Trennzaun aufzustellen. Vor dem Team liegt Schwerstarbeit. Denn unzählige Curbs, Reifen und Meterware Absperrband müssen bis Freitagnachmittag an ihre Bestimmungsorte gebracht werden. Bis dahin, so die Auflage, müssen auch Boxengasse und Fahrerlager „stehen“. Zwar ist die Streckenabnahme in der Regel kein Problem. Doch der Ehrgeiz ist groß. „Wir wollen unseren Ruf als schnellste Rennstrecke in Deutschland nicht verlieren“, sagt Sebastian Richter.
Wieder und wieder wird der Streckenplan herangezogen. Denn die Vorgaben sind klar: Der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) schreibt einen konstanten Verlauf für vier Jahre vor. Lediglich eine Mindestlänge ist vorgegeben. Die beträgt in Großenhain genau 1,26 Kilometer auf dem betonierten Vorfeld des Flugplatzes plus die legendären 215 Meter im Offroad-Teil. Der gehört seit sechs Jahren zur Großenhainer Piste, ist in der Regel dank seiner Hügel und Sprünge der „Scharfrichter“ für die Fahrer und wird daher im Vorfeld auch besonders gehegt und gepflegt. In diesem Jahr hat der MC Großenhain im ADAC jedoch ein wenig Vorlauf geschaffen und die Offroad-Strecke bereits kurz nach dem Frühjahrstrainingswochenende im März soweit präpariert, dass jetzt nur noch Restarbeiten zu erledigen sind.
Zum 24. Mal ist der MC Großenhain im ADAC Gastgeber für ein Super-Moto-Event. Ausgetragen werden Rennen in unterschiedlichen Klassen, Höhepunkt ist der Lauf zur Internationalen Deutschen Meisterschaft (Klasse S1) sowie der DMSB-SuperMoto-Meisterschaft (S 2). Doch das Programm ist weitaus umfangreicher. Die Fahrer aus dem DMSB-SuperMoto-Pokal S 3 sowie die Starter der SuperMoto Trophy S 4 kämpfen ebenfalls um die begehrten Punkte. Auch dabei sein werden die Starter der Gruppe S 5 Einsteiger und Amateure Lokal sowie die Youngster, Junioren und Rookies der ADAC SuperMoto Trophy und auch die Haudegen der Ü 40-Serie . Mehr als 160 Fahrer haben ihre Nennung abgegeben“, sagt Uwe Richter, Geschäftsführer des Vereins. Dass das Großenhainer Event etwas früher als in anderen Jahren stattfindet, sei dem vollen Terminkalender der Motorsportler geschuldet.
An den beiden Wettkampftagen am Sonnabend und Sonntag werden insgesamt rund 150 Helfer im Einsatz sein. Im Ehrenamt – versteht sich. Fast alle der Mitstreiter aus dem Streckenteam haben für beiden Aufbautage Urlaub genommen. „Aus Leidenschaft“, sagen sie. Denn die Großenhainer Rennen sollen auch künftig davon zeugen, dass der Super-Moto-Sport eine Zukunft hat.