Von Dr. Klaus Reppe
Am 9. Juli 1706 landete der am 10. Juli 1682 in Pulsnitz geborene Bartholomäus Ziegenbalg als erster Missionar an der indischen Ostküste. Das alte Brettspiel Schach ist ebenfalls in Indien entstanden, vermutlich um 570 n. Chr. in Nordwest-Indien. Es gelangte über Persien und Arabien ins maurische Spanien (9. Jh.). In Mitteleuropa ist es seit dem 11. Jahrhundert bekannt.
Der gemeinsame Bezug zu Indien ist Anlass, im Rahmen der Ziegenbalg-Feierlichkeiten ein Simultan-Schach-Turnier zu veranstalten. Es findet am Sonnabend, dem 8. Juli, 15 Uhr vor dem Haus des Gastes am Markt statt, bei schlechtem Wetter im Ratssaal des Ratskellers. Gespielt wird an 20 Brettern. Gegener sind zwei junge und sehr erfolgreiche Schach-Asse vom SV 1911 Großröhrsdorf: An den Brettern 1 bis 12 spielt Maria Schöne, Sportlerin des Jahres 2005 im Kreis Kamenz und unter anderem Siegerin des Radebeuler Open 2006, an den Brettern 13 bis 20 muss man sich gegen Hans Möhn beweisen. Anmeldungen zum Turnier werden noch heute angenommen.
Zur Entstehung des Brettspiels gibt es eine alte Legende. Der Kaiser von Indien zeigte sich von der Idee des Schachspiels, von seiner Originalität und der Vielzahl schöner Kombinationen entzückt. Als er erfuhr, dass der Erfinder dieses Spiels zu seinen Untertanen gehört, ließ er ihn rufen und dankte ihm für den genialen Einfall. Der Herrscher versprach dem Weisen, einen beliebigen Wunsch zu erfüllen, und war von dessen bescheidener Antwort überrascht. Der Weise erbat sich nämlich Weizenkörner zum Lohn: für das erste Feld des Brettes ein Korn, für das zweite zwei Körner, für das dritte vier usw., d.h. für jedes Feld doppelt so viele Körner wie das vorhergehende. Der Kaiser befahl, dem Weisen sogleich seinen geringen Lohn auszuhändigen. Am nächsten Tag jedoch teilten die Mathematiker des Hofes ihrem Gebieter mit, dass der Wunsch nicht erfüllt werden konnte. Dazu reichte weder der Weizen in den Speichern des Kaiserreiches noch der der Speicher in aller Welt. Die Berechnung ergibt, dass ein solcher Speicher bei einer Grundfläche von 80 Quadratmetern von der Erde bis zur Sonne reichen würde.
Unter Verwendung von: Schach und Mathematik/E. J. Gik (Aus dem Russ. von W. Hintze), l. Aufl. - Moskau: Verlag Mir; Leipzig, Jena, Berlin: Urania-Verlag, 1986
Anmeldungen zum Schachturnier bis einschließlich heute entweder schriftlich oder per Fax an Dr. Klaus Reppe, Lichtenberg Straße 3, 10896 Pulsnitz , (03 59 55)
4 10 74. Letzte Meldungen sind vor Ort noch möglich; Teilnahme nicht garantiert.