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Viel Publikum ist der beste Dank

Initiativen wie Autokinos geben Hoffnung, sagt Redakteurin Susanne Sodan. Denn es gibt hier Leute, die trotz schwieriger Lage etwas auf die Beine stellen.

Von Susanne Sodan
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© SZ-Montage

Kinos und Theater – sie gehörten zu den ersten, die in der Corona-Krise ihre Türen schließen mussten. Genauso all die Veranstalter von Festivals und Partys. Und sie werden zu den letzten gehören, die wieder öffnen dürfen. 

Schlicht, weil das, was sie tun, auf viele Menschen und auf Gemeinschaft ausgelegt ist: Wie in einem Kinosaal, auf einer Theaterbühne oder in einem Orchestergraben Abstandsregeln einhalten – und dabei noch halbwegs wirtschaftlich arbeiten? Das ist kaum umsetzbar in der Praxis. Dazu: Anders als mancher Wirtschaftszweig ist die Kultur, obwohl mit am härtesten von der Krise betroffen, nicht so lautstark fordernd unterwegs.

Was nicht heißen soll, dass Künstler und Veranstalter mutlos wären. Viele versuchen, in der Krise aktiv zu bleiben, ob mit Partys im Netz oder Livestream-Konzerten. Oder mit Autokino. Diese beinahe schon zu Grabe getragene Form des Kinos jetzt wiederzubeleben - das ist natürlich auch ein wirtschaftlich cleverer Zug. Aber eben auch einer, der Mut verlangt. 

Denn ganz ohne soll die Organisation der Autokinos in der Region nicht gewesen sein: Alle Schutzmaßnahmen sind einzuhalten und  auch zu überwachen. Das braucht Personal, das braucht Genehmigungen. Und damit ein gewisses Maß an Initiative in einer Zeit, in der es vielen verständlicherweise schwer fällt, nach vorne zu schauen. Auch wenn wir hier von Autokino sprechen – es ist damit auch ein Zug, der Hoffnung macht: Die Region hat Leute, die auch in schweren Zeiten, was auf die Beine stellen. Und es scheint zu funktionieren. 

Das ist eigentlich der beste Dank, nicht nur für das Autokino, sondern auch für andere in der Kultur, die gerade zu kämpfen haben. Das gilt nicht nur in der Krise, sondern auch danach.

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