Es ist traurig. Die Schiffseigner am Tauchritzer Hafen müssen demnächst ein Tor mit Stacheldraht und Spitzen passieren, um zu ihrem Boot zu kommen. Der bange Blick, ob noch alles da und dran ist, verlässt sie seit Wochen nicht. Ganz davon zu schweigen, was die Diebstähle mit der Außenwirkung des Hafens machen. Ortsfremde sollen kommen, sie sollen ihr Boot guten Gewissens dort lassen können. Stattdessen sprechen einige schon von Imageschaden. Dagegen konnte auch der rührige Einsatz der neuen Hafenbetreiber wenig tun, die sogar Nachtwachen eingerichtet haben und jeden Vorfall der Polizei melden, illegale Motorbootfahrten auf dem See eingeschlossen. Damit die Beamten einen Eindruck vom Tun am See bekommen. Polizei ist oft da, selbst der Polizeipräsident hat mehrfach in Gesprächen mit Bootseignern nach Lösungen gesucht. Es gibt bauliche Veränderungen am Steg. Andere Grundstückseigentümer am See bauen Hunderte Meter lange Zäune, kaufen teure Schlösser, stellen Kameras auf, die bei jeder Bewegung ein Bild aufs Handy schicken, planen große Lichtmasten.
Man kann nicht sagen, dass nichts passiert. Trotzdem gelingt Dieben immer wieder ein Beutezug. Weil sie gut organisiert sind. Und geduldig. Passt es heute nicht, kommen sie morgen. Die Polizei ist zu oft zu weit weg, Personalmangel lässt grüßen. Es muss dringend besser werden. Sonst fangen Betroffene womöglich mit Bürgerwehr und Selbstjustiz an. Und dann wird’s richtig gefährlich.