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Kommentar: Der richtige Weg braucht Geduld

Anja Beutler über die trinationale Polizeikooperation

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Auf den ersten Blick mag es verwundern: Jetzt, so viele Jahre nach der Öffnung der Grenzen im Dreiländereck, versucht man es endlich einmal mit Koordinatoren, mit Diplomatie und mehr Zusammenarbeit? So ist es allerdings nicht: Diese Projekte laufen beileibe nicht erst seit gestern, viele Kollegen haben bereits auf Arbeitsebene Kontakte zum Nachbarn. Verbrechen gemeinsam zu bekämpfen, ist schon seit Jahren die wichtigste Devise, nur wachsen eben auch die passenden Menschen für diese Jobs nicht auf Bäumen. Denn Sprachkenntnisse und vor allem auch Wissen über die Arbeitssysteme auf der anderen Seite der Grenze, sind unabdingbar. Diese Dinge brauchen Zeit, so dringlich sie im Alltag manchmal auch wirken.

Dass die Polizeidirektion Görlitz mit ihren Bemühungen, über Grenzen hinweg miteinander statt nebeneinander zu arbeiten, nicht so schlecht dasteht, sieht man im Vergleich mit Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern. Nach Angaben des hiesigen Pressesprechers sei die Polizeidirektion durchaus eine Art Vorreiter in diesen Dingen: Für die gemeinsame Fahndungsgruppe Neiße, die hier schon einige Fälle aufklären konnte, interessieren sich die Nachbarn derzeit ebenso wie für das Modell mit solchen Schlüsselexperten wie Jiri Taficuk.