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Kommentar: Gegen Schmierfinken massiv vorgehen

Rita Seyfert über Hetztiraden im Internet

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Das Internet ist gefährlich. Da werden Gerüchte in die Welt gestreut, mit Schreckensmeldungen auf perfide Weise Ängste geschürt und unschuldige Menschen an den Pranger gestellt. Zumeist sind es Feiglinge, die sich im vermeintlichen Schutz der Anonymität in Hetztiraden ergehen. Leute, die im wahren Leben vielleicht Karl-Heinz, Peter oder Lisa heißen, nennen sich plötzlich Hero, Superman oder Rächer. Ähnlich betiteln sich die Mitläufer, die mit ungeprüftem „Sharen“ und „Liken“ die Lawinen ins Rollen bringen. Doch auf solch einen Zug aufzuspringen stinkt zum Himmel. Oft sind es Ängste und Sorgen, die sich ein Ventil suchen. Aus einem Fünkchen Wahrheit wird dann schnell eine hochexplosive Mischung – in einer Zeit, wo Themen wie Asyl oder Cannabis die Menschen bewegen. Für die Betroffenen sind solche Attacken oft nur schwer auszuhalten. Mehr als einmal folgte dem Rufmord auch der Sprung aus dem Fenster. Das kann keiner wollen. Hier ist jeder Einzelne gefragt. Beiträge im Internet dürfen nicht ungeprüft verbreitet werden, wenn der Wahrheitsgehalt fraglich ist. Einhalt ist geboten. Damit die Polizei aktiv werden kann, ist die Mitarbeit der Bürger gefragt. Die Gesellschaft muss ihr Gesicht zeigen und das Gespräch suchen, um auf ein sachliches Maß zurückzurudern.