Die Fragen zur Zukunft der Rehaklinik in Glossen sind immer noch nicht beantwortet. Dass jetzt schon ein fertiges Konzept auf dem Tisch liegt, erwartet niemand. Dass die Region aber weiterhin völlig im Unklaren gelassen wird, wie es mit dem Standort weitergeht, ist schade.
Dabei ist es zu begrüßen, dass der Landkreis offenbar intensiv daran arbeitet, dass das mit viel Aufwand modernisierte Gebäude weiter sinnvoll genutzt wird. Speziell aus Löbauer Perspektive wäre es auch kaum vermittelbar, nach der langen und schuldenvollen Geschichte das Haus nun gänzlich zu schließen.
Etwas mehr Offenheit auch in der Phase der Überlegungen würde trotzdem ein positives Signal in die Region senden. Die Menschen in und um Löbau verfolgen mit großer Aufmerksamkeit, was in Glossen passiert. Sie nach der monatelangen Ungewissheit nun auf Dezember zu vertrösten, ist bedauerlich. Und es ist mehr als richtig, dass Kreistagsabgeordnete wenigstens Zwischeninformationen einfordern – und diese auch erhalten.
Die Rehaklinik in Glossen ist nicht irgendein Standort. Es ist ein Gebäude, das große Hoffnungen nach der Wende und den tiefen Fall danach symbolisiert wie kaum ein anderes Objekt der Region. Das schwierige Am-Leben-Halten der Klinik in den vergangenen Jahren, der eigentümliche Chefarzt-Abgang, das stille Aus im Winter: Transparente Entscheidungen kann dieses Objekt sehr gut gebrauchen.