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„Konnichi wa, Dresden!“

Japanische Kultur jenseits des Stereotyps gibt es jetzt in der Neustadt.

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Von David Nissen

Ein origineller Origami-Flyer, gestaltet nach der japanischen Kunst des Papierfaltens, führt zur Tomodachi LTD. Der passende Name ist japanisch. Er bedeutet „Freunde“. Es handelt es sich um eine Mischung aus einer Begegnungsstätte für alle, die an der japanischen Kultur interessiert sind, und einem kleinen Laden. Seit April können Liebhaber der fernöstlichen Kultur in der Kamenzer Straße 13 direkt neben den Geschäftsräumen der Piratenpartei die vielseitigen Facetten Japans erkunden.

Die Gründerin Michiko Takagi ist 2010 von Japan nach Deutschland gekommen. Als großer Fan klassischer Musik geht sie regelmäßig in die Semperoper. Ihre langjährige Freundin Rumi Togano unterstützt sie. Sie lebt schon seit einem Jahrzehnt in Deutschland und seit vier Jahren in Dresden. Die Stätte des Kulturaustauschs ist schlicht, aber gemütlich eingerichtet. In der Mitte steht ein großer Tisch, an den Wänden kleine Regale und Kommoden. Gegenüber von dem Eingang steht ein kleiner Schreibtisch, hinter dem die gesprächige Betreiberin sitzt. Die Geschäftsfrau beantwortet Interessierten jede Frage. Die Wände sind auch geschmückt. So können Kunden neben Bildern und Landkarten einen prachtvollen Kimono entdecken, ein traditionelles japanisches Kleidungsstück. „Er ist über 100 Jahre alt und wurde über viele Generationen weitervererbt“, erklärt Takagi. In dem Raum herrscht ein regelrechter Kontrast zwischen traditioneller und moderner Kultur. Manga-Hefte, also japanische Comics, sind auch vertreten. Wenn Kunden Fragen haben, beantwortet Togano sie geduldig und erklärt die Hintergründe. Das Bücherregal ist randvoll und enthält Sach- und Kochbücher, Fotoalben und Romane. Später soll hier ein Lesecafé entstehen. Auf den Kommoden wird traditionelle Töpferkunst ausgestellt. Viele der Tonwaren sind handgefertigte Unikate. Obwohl es viel zu entdecken gibt, ist der Laden sehr aufgeräumt und nicht überladen.

„Wir haben gerade erst begonnen, und alles ist noch in der Entwicklung“, erklärt Togano. Derzeit arbeitet sie an einem Internetauftritt. Für die Zukunft stehen Workshops auf dem Plan, die derzeit noch ausgearbeitet werden. Im Mai sollen die ersten Origamikurse beginnen. Auch Sprachkurse will die Japanerin anbieten. Der Geschäftsführerin gefällt es sehr gut in Dresden. „Ich habe nur gute Erfahrungen mit Dresdnern gemacht und möchte die Gastfreundschaft zurückgeben.“