Von Silke Schoepe
Mike Offermann bietet sich und sein Fahrzeug regelmäßig im Internet an. Gemeint sind natürlich die Mitfahrgelegenheiten, die sich bei ihm auf den Fahrten zwischen der Heimat in Zittau und seiner Arbeit in Bamberg ergeben. Etwa aller zwei Wochen zieht es ihn zurück in die Heimat. Vor allem Studenten aus Bamberg fragen diesen Service nach.
Recht auf Bezahlung
„Ich habe bisher nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt er. Probleme mit der Bezahlung hätte es nie gegeben. Denn wer mitfahren lässt, hat auch ein Recht auf Bezahlung. In seinem Combi sind meist mehrere Plätze belegt. Im Internet ist seine Telefonnummer hinterlegt, so dass sich Interessenten schnell und unkompliziert melden können. „Das hat den Vorteil, dass ich einen Fahrtkostenzuschuss erhalte“, fügt er an. Doch viel wichtiger ist ihm die Unterhaltung: „Nach einem zehnstündigen Arbeitstag bin ich froh, wenn ich nicht alleine fahren muss – wenn ich Ablenkung habe.“
Ganz ähnlich geht es Torsten Herrmann. Auch er fährt oft und dann meistens weit. „Von Freunden bekam ich den Tipp mit dem Internet. Seitdem trage ich regelmäßig meine Routen ein“, erklärt er. Erst am vergangenen Wochenende war sein Auto wieder voll. „Es sind meist Studenten und Auszubildende, die diesen Service nutzen“, sagt er. Doch auch ältere Semester waren schon unter den Fahrgästen. „Eine ältere Dame war ganz gesprächig. Ein anderes Mal war einer richtig maulfaul“, erinnert er sich. Probleme gab es bisher nie. „Wegen der Mitteilungen auf der schwarzen Liste gibt es kaum schwarze Schafe“, sagt er. Diese dient dazu, vor unzuverlässigen Fahrern und Mitfahrern zu warnen.
Radikale bleiben stehen
Erik Schaber hat sich indes schon über solche Zeitgenossen geärgert, die erst zusagen und dann doch nicht zum vereinbarten Treffpunkt kommen. „Das ist ziemlich blöd, wenn man umsonst wartet“, sagt er. Der Münchner kommt in ganz Deutschland herum. Als nächstes bietet er per Internet eine Fahrt von Liberec über Zittau nach Potsdam an. „Die Fahrt wird ein bisschen günstiger. Auf der Internetseite kann ich mir leicht ausrechnen lassen, was der Mitfahrende zu zahlen hat“, erklärt er. Mitnehmen würde er fast jeden: „Nur wenn einer scharf rechtsradikal aussieht, würde ich ihn stehen lassen.“Auf ein Wort