Natürlich hat das Hochwasser am Poisenbach Schäden angerichtet, und ich bin selbst Betroffener, wie Frau Böhme richtig sagt. Solche Schäden, gegen deren Beseitigung niemand etwas haben wird, sind vor allem an Steinsetzungen entstanden, da Steine unter Wasser bekanntlich viel leichter sind als an der Luft. Dagegen haben die flachen, dicht mit Gras bewachsenen, aber auch die festen unbewachsenen Böschungen im Bereich der Poisentalstraße 28 in der Tat stand gehalten. Leider wurde dort jetzt die Grasnarbe entfernt, wurden doppelte Matten darüber gelegt. Es wurde der Bach in ein steinernes Korsett gezwängt, zur Abflussrinne degradiert. Die Gewässersohle ist mit kleinen Brocken eines standortfremden Materials (hellem Granit) zugeschüttet, die leichte Spielbälle des nächsten höheren Wassers werden. Die Forellen, die bis zum Beginn der Baumaßnahmen hier standen, haben künftig keine Chance mehr. (Das Wort „Poisen“ geht auf das französische Wort für „Fisch“ zurück.)
Es ist wirklich so: Der ehemals naturnahe Poisenbach im straßennahen Bereich der Poisentalstraße 28 – nur diesen wollte ich beispielhaft ansprechen – wird derzeit nicht „naturnah“ ausgebaut, wie es das Sächsische Naturschutzgesetz nachdrücklich fordert. Das ist das Entscheidende. Unordnung zu beseitigen, mit der ein privater Grundstückseigentümer nicht fertig wird, kann nicht Aufgabe der Talsperrenmeisterei sein. Die beseitigten Gehölze (Bäume) haben den Hochwasserabfluss nicht behindert, standen aber den Baumaßnahmen im Wege, mussten also „ordentlichen“ Steinen weichen. Dass die m.E. unsinnigen Maßnahmen – auf einem Privatgrundstück! – mit öffentlichen Geldern erfolgen, sollte nicht nur mich angehen.