Das Autobahnpolizeirevier Bautzen hat jetzt zur Überwachung des Personen- und Schwerlastverkehres einen Bus eingesetzt, der allerdings nur von außen einen zivilen Eindruck macht. Innen ausgestattet ist das Fahrzeug mit Möglichkeiten zur Dokumentation des Verhaltens der Lkw-Lenker.
Insgesamt stellten die Beamten im Abschnitt zwischen Görlitz-Ludwigsdorf und Bautzen vernünftige Fahrweisen fest. „Allerdings waren einige Kraftfahrer zu beanstanden, bei denen sich Verstöße gleich häuften“, berichtete Uwe Horbaschk von der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien.
Beine hoch und Handy am Ohr
Ein Kraftfahrer saß viel zu hoch, um seinen Lkw sicher führen zu können. Auch hatte er keinen Gurt angelegt. Und er telefonierte während der Fahrt auch noch mit dem Handy. Zudem war die Sicherheitsprüfung des Sattelanhängers schon mehrere Monate abgelaufen. Ein weiterer Kraftfahrer, auch ohne Gurt, widmete sich beim Fahren ausgiebig dem Landkartenstudium. Durch die Ablenkung machte sein Lastzug einige erhebliche Schlingerbewegungen. Zum Glück schlingerte er „nur“ in Richtung Standstreifen! Und wenn auch hier das nicht schon genügen würde, war noch eine Anzeige wegen Überschreitung seiner täglichen Lenkzeit fällig, die zu alledem auch auf falschen Schaublättern aufgezeichnet wurde.
Die Beamten beobachteten aus ihrem Bus heraus sieben deutsche und vier ausländische Fahrer ohne Sicherheitsgurt. Viel beanstandet wurden „Nebentätigkeiten“ von Bus- und Lkw-Lenkern, vor allem telefonieren und Blättern in allerlei Papieren. Den Mindestabstand von 50 Metern für Lkws hielten vor allem Ausländer nicht ein.
Insgesamt waren es 23 Fahrzeuge, die auf Polizeivideos im Bus festgehalten wurden. Die Autobahnpolizisten sprachen elf Verwarngelder aus und nahmen neun Ordnungswidrigkeits-Anzeigen auf. Drei Mängelscheine rundeten das Ergebnis des Tages ab. Und ein tschechischer Kraftfahrer fuhr auf eigenen Wunsch gleich zurück in sein Heimatland, um eine Vielzahl technischer Mängel in der Werkstatt beseitigen zu lassen. (SZ/rs)