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Kopf frei für Neues

Sozialstation. Nach dem harten Schnitt haben Schwestern in neuer Sozialstation Fuß gefasst.

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Von Peter Hilbert

Schwester Ilka Heinz freut sich, dass sie wie eh und je in Hainsberg und Umgebung ihre Runden drehen kann. Nur dass jetzt Advita auf ihrem Dienstauto steht, nicht wie früher Volkssolidarität. Nach der Pleite des Kreisverbandes hatte sich das komplette Team vom Insolvenzverwalter verabschiedet und bei der Pflegefirma Advita angeheuert (siehe Kasten). Sie eröffnete kurz darauf in Hainsberg ihre Niederlassung.

Die Entscheidung habe Schwester Ilka bisher nicht bereut. „Es ist gut, dass unser Team zusammengeblieben ist. Auch die neuen Schwestern haben sich gut eingefügt“, berichtet sie. Zudem seien viele Patienten hinzugekommen. Das freut auch die Freitaler Pflegedienstchefin Kerstin Behrendt, die nach gut einem halben Jahr eine positive Bilanz zieht. Das anfangs 17-köpfige Team ist mittlerweile auf 26 Mitarbeiterinnen gewachsen. Außerdem hat sich die Zahl der Patienten von 160 auf knapp 240 erhöht. Tendenz weiter steigend.

„In Kreischa mussten wir schon eine zusätzliche Tour mit zwei Schwestern einrichten“, sagt die Chefin. „Da wir nach den ganzen Querelen in einem soliden Unternehmen sind, haben wir jetzt auch den Kopf für neue Geschäftsfelder frei.“ Als Beispiel führt sie an, dass zwei Schwestern als Pflegeberaterinnen ausgebildet wurden, die Angehörige von Patienten entsprechend schulen. „Das haben die Pflegekassen eingerichtet, damit die häusliche Pflege nicht abgebrochen werden muss“, erläutert Advita-Geschäftsführer Matthias Faensen. Er ist zufrieden, wie gut die Freitaler Sozialstation angelaufen ist. Für Angehörige soll demnächst auch ein Pflegekurs mit neun Abendveranstaltungen in Freital organisiert werden. Gedacht wird daran, weitere Projekte umzusetzen. Faensen schwebt vor, auch in Freital eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke zu schaffen. „Sie sollen würdevoll ihren normalen Alltag gestalten könne.“