Von Sylvia Gebauer
Die Dielen knarren. Etwas staubig ist es. Zudem ziemlich kühl. Auf einem Dachboden ist das nichts Ungewöhnliches. Wer hinaufsteigt, kommt an einem Plan vorbei. In großen Buchstaben ist dort zu lesen: Bezirkskrankenhaus Arnsdorf 1912 bis 1987. Daneben ein kleines Logo „75 Jahre“.
25 Jahre später steht wieder ein Jubiläum an. Diesmal der 100. Geburtstag des Arnsdorfer Fachkrankenhauses. Und zu diesem ist eine Ausstellung geplant, bei der auch die Dinge vom Dachboden eine Rolle spielen sollen.
Ausrangiert und aufgehoben
Im Verwaltungsgebäude des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf gibt es unter dem Dach einen Raum, in dem zahlreiche Exponate lagern. Jene Utensilien, die in den kommenden Monaten wieder hervorgeholt werden. Schließlich erzählen auch diese Gegenstände eine Geschichte. Sie gehören, wie so vieles andere, zum Jubiläum des Arnsdorfer Krankenhauses einfach dazu. Krankenhausmitarbeiterin Antje Lachmann hat irgendwann einmal angefangen, die Dinge zusammenzutragen. Wann genau, kann sie gar nicht mehr sagen. Im hinteren Teil des Dachbodens werden sie aufbewahrt. Schon auf dem Weg hierher kommt man an einigen Gegenständen vorbei. Einige stehen offen da. Die Plastikplane verhüllt sie nicht mehr. „Das war bestimmt der Wind“, sagt Antje Lachmann schmunzelnd.
Einiges wurde freigelegt: So der erste Laptop aus dem Jahre 1993 der Marke Colani. Damals etwas Besonderes. Daneben steht ein großer Rechner von 1994. Schon mit diesen beiden Gegenständen könnte die technischen Modernisierung im Fachkrankenhaus gezeigt werden. Ob die beiden Rechner in der Ausstellung zu sehen sein werden, weiß Antje Lachmann noch nicht. Zu viele Gegenstände gibt es, die ausgestellt werden könnten. „Viel Platz werden wir für Exponate nicht haben“, sagt Tina Mittag. Sie ist im Krankenhaus für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Seit Monaten befasst sie sich mit dem Krankenhausjubiläum, zu dem es die Ausstellung im Verwaltungsgebäude geben soll. Eine Zeitreise durch die Klinikgeschichte wird es werden. Veranschaulicht durch den einen oder anderen Gegenstand.
Im Vergleich zu anderen Einrichtungen ist die Auswahl klein, aber trotzdem beachtlich. Unter zahlreichen Planen liegen sie versteckt. Ein buntes Sammelsurium ist im Laufe der Jahrzehnte zusammenkommen. Der Raum, indem sie lagern, ist hell. An der Seite führt eine Treppe nach oben. Zahlreiche Stufen sind erkennbar. Nicht das Ende. „Über die gelangt man zur Uhr des Verwaltungsgebäudes, unserem Wahrzeichen“, sagt Tina Mittag. Still ist es hier nie, denn das Ticken der Uhr ist genau zu hören. Im Raum darunter. Wo jedes Jahrzehnt in der 100-jährigen Geschichte des Arnsdorfer Krankenhauses irgendwie durch einen Gegenstand repräsentiert wird. Vom Lichtschalter von 1912, über Medizinbesteck der 1960er Jahre bis zu einem Mobile. „Das hat einmal ein Patient für den Chefarzt gefertigt“, erzählt Antje Lachmann. Nun ist das Mobile im Fundus des Krankenhauses. Auch eine Sitzbank aus dem Krankenhauspark steht hier oben. Auf vielen Bildern ist sie zu sehen. Sie muss von 1912 sein. Ein Garderobenständer steht in der Ecke. Auch aus der Anfangszeit. Daneben ein Kinderbett mit einer Babypuppe drin. „Beides aus der Schwesternschule“, sagt Antje Lachmann.
Die Suche nach den passenden Exponaten für die Ausstellung geht weiter. „Die Sitzbank wird sicherlich dabei sein“; so Tina Mittag. Noch bleibt etwas Zeit. Ab dem 30.März ist die Ausstellung dann zu sehen. Bis dahin werden die beiden Frauen noch öfter hierher zurückkommen. Auf den Dachboden zu den Exponaten.