Von Silke Schoepe
Im vergangenen Jahr wurden in der Mutter-Kind-Kureinrichtung des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) fast 300 Mütter und Väter und über 400 Kinder betreut. „Nachdem uns das Jahr 2001 durch die rückläufige Bewilligungspraxis der Krankenkassen zu Ostern einen historischen Tiefpunkt bescherte, stieg die Auslastung zum Glück im Laufe des Jahres“, erinnert sich Karin Wackernagel, die Leiterin der Kureinrichtung. Die nur 15 Prozent Auslastung gefährdeten die Zahlungsfähigkeit der Kur-GmbH massiv.
Deshalb suchte man in Jonsdorf einen Weg aus der Krise. „Die wichtigsten Aktivitäten waren vor allem die Erstellung eines tragfähigen Marketingkonzeptes mit gezielter Öffentlichkeitsarbeit und Arbeitsbesuche bei Krankenkassen“, erklärt Karin Wackernagel. Eine neue Qualität habe auch die Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Heilbäderverband erreicht.
Mit der Versendung von 6 000 Mails warb man für die Therapiemöglichkeiten in Jonsdorf bei Ärzten. Gelegen kam da der Mutter-Kind-Kureinrichtung die erfolgreiche Fach- und Qualitätsprüfung des Muttergenesungswerkes. Es wurde bescheinigt, dass die Einrichtung im höchsten Maße nach den Qualitätsstandards einer modernen Rehabilitations- und Versorgungseinrichtung arbeitet. „So ganz überraschend kam dieses Ergebnis für uns nicht“, gibt Karin Wackernagel stolz zu.
Bereits seit dem Jahr 2000 arbeitet man in Jonsdorf nach den Standards des Forschungsverbundes Hannover. „Damit wurde die Grundlage für weitere Fördermittel vom Bund gelegt“, erklärt sie weiter. Dem Einbau einer modernen Sauna steht in diesem Jahr beispielsweise nichts mehr im Weg.
In diesem Jahr soll außerdem die Auslastung der Betten im privaten Gesundheitssektor forciert werden. Schon im vergangenen Jahr beherbergte das Heim fast 400 Privatgäste. 20 Mitarbeiter und zwei Zivildienstleistende bemühen sich um das Wohl aller Gäste.
Für die Angestellten dürfte trotz alledem die Förderpraxis der Krankenkassen besonders bitter sein: Im ersten Halbjahr 2002 wurden allein in Sachsen 42 Prozent der Kuranträge von Müttern abgelehnt. „Nur manchmal hilft ein Widerspruch“, sagt Karin Wackernagel. Wolfgang Driller vom DRK Sachsen erklärt dazu: „Gerade in den neuen Ländern werden Kuren stringenter verschrieben.“ Jammern helfe da allerdings nicht weiter. Daher setzen die Jonsdorfer stark auf Qualität und gehen neue Wege.
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