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Kreis-Debatte ist ein gutes Zeichen

Redaktionsleiter Sebastian Beutler kommentiert das Hin und Her zum Landratsamt in Görlitz. Die Diskussion darüber sieht er als Chance.

Von Sebastian Beutler
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© SZ-Montage

Dass ein Vorhaben von diesen Dimensionen wie die Modernisierung der Kreis-Verwaltung diskutiert wird, ist ein gutes Zeichen. Es scheint doch viele zu bewegen, wie mit ihren Steuergeldern umgegangen wird. Und knapp 53 Millionen Euro sind ja kein Pappenstiel für einen Landkreis, der bislang nicht mit gefüllten Schatullen aufgefallen ist. Schlimmer wäre es, wenn das niemanden mehr jucken würde. Insofern sollte der Kreis die Debatte auch als Chance sehen.

Als Chance, endlich aufzuhören, alles bis zum Kreistag als Verschlusssache zu betrachten. Zwar hat die Kreisspitze am 1. April das Projekt umrissen, doch die wichtigsten Zahlen fehlten. Erst durch einen Bericht der Sächsischen Zeitung wurden sie öffentlich. Doch da hatte der Kreis schon nicht mehr die Chance, seine Sicht auf die Dinge zu erklären. Das wäre aber wichtig gewesen. Wenn die Informationen aus dem Vortrag von Finanzbeigeordnetem Thomas Gampe, den er vor dem Kreistag hielt, auf einer Pressekonferenz 14 Tage zuvor gegeben worden wären, hätten die Bürger des Kreises ganz anders, vor allem viel besser informiert werden können. Mancher Verdacht, der in diesen Tagen geäußert wird, hätte sich mit einem Schlag erledigt.

Nun muss Landrat Bernd Lange schauen, wie er die Diskussion wieder einfängt. Das wird nicht einfach. Das Geringste für die Situation aber können die Kreisräte. Es wäre fatal, wenn sie der Wähler am 26. Mai stellvertretend abstrafen würde. Es gibt viele gute Gründe für die Verwaltungsmodernisierung, in deren Kern das große Landratsamt in Görlitz steht. Und es gibt auch Argumente dagegen. Aber niemand hat es sich einfach gemacht.

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