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Kriebsteiner Hafen wird zur Großbaustelle

Der Baustart wird um drei Wochen vorgezogen. Das kommt dem Projekt zugute. Davon ist der Chef des Zweckverbandes mehr denn je überzeugt.

Von Heike Heisig
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Die nötigen Sanierungen am Hafen der Kriebsteintalsperre können schon am 20. Juli und damit drei Wochen früher als ursprünglich geplant starten.
Die nötigen Sanierungen am Hafen der Kriebsteintalsperre können schon am 20. Juli und damit drei Wochen früher als ursprünglich geplant starten. © Dietmar Thomas

Kriebstein. Thomas Caro, der Geschäftsführer des Zweckverbandes Kriebsteintalsperre, ist erleichtert. Nicht unbedingt, weil er am Dienstag eine dreistündige Bauberatung gut hinter sich gebracht hat. Da musste er schon viel längere bewältigen. Vielmehr stimmt ihn das Ergebnis zufrieden. Das ist auf den Punkt gebracht: Alle Beteiligten sehen die Vorteile eines früheren Baubeginns und wollen deshalb schon drei Wochen zeitiger starten. „Jeder Tag zählt dabei“, hatte Caro schon vor diesem wichtigen Termin gesagt (wir berichteten). Und am Dienstag hat der Geschäftsführer nun gemerkt, wie viel Wahrheit in diesem Satz liegen dürfte.

Bei der Erneuerung des Hafens müssen zunächst der alte Fähranleger und die Promenade abgerissen sowie die Ufermauern zurückgebaut werden. Zu den Schwierigkeiten, die Caro schon im Vorfeld bewusst gewesen sind, haben ihm die Vertreter der Baufirmen am Dienstag noch weitere vor Augen geführt. 

„Damit ein Bagger sich an bestimmten Stellen überhaupt bewegen und arbeiten kann, muss vorher eine Böschung abgetragen werden, sonst geht es angesichts der beengten Platzverhältnisse nicht“, veranschaulicht der Geschäftsführer. 

Hinzu komme, dass es sich bei der Baustelle um eine unter Wasser handelt, der Wasserpegel im Stausee wird nicht abgesenkt. Das sei ein Erschwernis für die Baufirmen, obwohl der Verband schon Spezialisten herangezogen hat. „Es könnten also noch einige Überraschungen zutage treten, die auf herkömmlichen Baustellen oftmals viel früher offensichtlich sind“, sagt Caro. Er hadert außerdem mit dem Baugrund. 

„Wir haben zwar an mehreren Stellen Untersuchungen vornehmen lassen. Doch unweit der beprobten Stellen kann es rasch anders sein, könnten die Handwerker auf Felsen stoßen und das die Arbeiten verzögern“, erklärt er, womit die Vertreter des Zweckverbandes, aber auch der Baufirmen und die Planer rechnen.

Angesichts dessen wollten alle auch die zusätzlichen Tage, die sich durch den verfrühten Baubeginn ergeben, nutzen. Caro ist froh – nicht nur, weil es den Endtermin März 2021 zu halten gilt. Vielmehr steht mit Ende Oktober bereits ein für den Verband überaus wichtiger Termin an: „Im November müssen wir die Fahrgastschiffe an Land bringen. Zu diesem Zeitpunkt muss der neue Anleger im Rohbau fertig sein.“ 

Gelinge es nicht, die Schiffe aus dem Wasser zu holen, wären Schäden programmiert. „Doch die Fahrgastschiffe sind für uns existenziell“, sagt der Geschäftsführer. Und mit einem so milden Winter wie dem zurückliegenden könne nicht kalkuliert werden.

Thomas Caro sieht mit dem Hafenneubau dem größten Bauvorhaben des Zweckverbandes Kriebsteintalsperre entgegen. Er ist überzeugt, dass dieses Projekt allen Beteiligten einiges abverlangt – auch den Besuchern.

Dass die ersten wichtigen Aufträge an regionale Firmen aus Dresden, Dahlen und auch Döbeln vergeben wurden, sieht der Geschäftsführer als gut und richtig an. „Die Vertreter haben sich schon vor und auch nach der Beratung am Dienstag die Zeit genommen, die Altanlagen nochmals begutachtet und sich intensiv über Details ausgetauscht“, sagt Caro. Insgesamt ist der Hafenumbau mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt – sofern sich keine Überraschungen ergeben.

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