Thomas Riemer
Klarnamen sind tabu. Die Gesichter verhüllt. Das Betreten des „Spielplatzes“ für Außenstehende eher nicht erwünscht, die Kontrollen am Einlass akribisch. Alles wirkt Geheimnis umwittert. Ist das nun gut oder schlecht?
Im Internet outen sich zumindest einige der Airsoftler. Da ist der vierfache Familienvater, der einfach nur Spaß haben will. Da ist der Student, der hier Freunde und Gleichgesinnte findet. Da ist der junge Maurer, der mal toben will. Ist das nun gut oder schlecht?
Da ist der Sport, den sich die Kämpfer ausgesucht haben. Mit Waffen sind sie unterwegs im Gelände, ballern mit kleinen Kügelchen auf ihre Kontrahenten. Nach klaren Regeln. Wer dagegen verstößt, der fliegt. Ist das gut oder schlecht?
Die Reaktionen von Außenstehenden können unterschiedlicher kaum sein. Neugier, Angst, Belächeln, Warnen, Ablehnung, Ignoranz, Unwissenheit. Dass die Airsoftler auf früherem Militärgelände Räuber und Gendarm spielen und von sich behaupten, das Areal mit ihrer Existenz sogar positiv zu entwickeln, gehört ins Szenario. Ist das gut oder schlecht?
Die Fragen sind nur schwer zu beantworten. Es ist schon ein eigenartiges Hobby, das ausgewachsene Männer - und vereinzelte Frauen - da betreiben. Angesichts der eigenen Abschottung ist Skepsis unvermeidlich. Bei militärisch angehauchten Spielchen sowieso. Und wo geheimnisvoll getan wird, wittern wir Verbotenes. Zumal, wenn die Akteure äußerlich mit ihren Uniformen und ihrer Ausrüstung Furcht einflößen.
Verbotenes habe ich am Sonnabend im Raschützwald nicht sehen können. Der Zwiespalt zu dem Kriegsspiel ist trotzdem geblieben. Ist das nun gut oder schlecht? Ich lege mich fest: Es ist gut und richtig, das Treiben nicht zu verharmlosen.