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"Wer hat unserem Pferd das angetan?"

Die Dürrhennersdorferin Anne Hentschel ist geschockt über den grausamen Tod ihres Tieres. Es gibt Hinweise auf Tierquälerei. Die Polizei sucht Zeugen.

Von Constanze Junghanß
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Anne Hentschel und ihre Familie sind noch immer geschockt. Auf dieser Koppel in Dürrhennersdorf starb ihre Stute auf grausame Weise.
Anne Hentschel und ihre Familie sind noch immer geschockt. Auf dieser Koppel in Dürrhennersdorf starb ihre Stute auf grausame Weise. © Matthias Weber

Anne Hentschel und ihre Familie sind noch immer fassungslos und aufgelöst „Galiopee ist tot“, sagt die 35-Jährige leise. Es gibt Hinweise, dass ihr geliebtes Pferd grauenvoll ums Leben gekommen ist. Die Stute wurde 20 Jahre alt. Spielte sich auf der Koppel hinter dem Haus im beschaulichen Dürrhennersdorf ein furchtbares Drama ab? 

Noch ist offen, was genau in dieser Nacht vom Montag zum Dienstag passierte. Anne Hentschel erzählt, dass am Abend noch alles in Ordnung war. „Galiopee und unser anderes Pferd Campino wurden ganz normal gefüttert“, sagt sie. Seit etwa zwei Jahren lebten die beiden Tiere bei ihnen. Nach 22 Uhr hörte die Familie zweimal ein ungewöhnliches Geräusch, „wie eine Art Knallen klang das.“ Die Kinder hätten entfernt jemanden stehen sehen, doch gedacht habe sich in dem Moment niemand etwas. Die Familie ging ins Bett. 

„Gegen 1 Uhr nachts klingelte ein Nachbar bei uns Sturm“, berichtet die dreifache Mutter. Bei den Pferden stimme etwas nicht, schildert Anne Hentschel. Sie sei dann raus zur Koppel gegangen, habe ein „Husten und Schnaufen“ gehört. Die Geräusche kamen von der am Boden liegenden Stute. Da habe das Tier noch gelebt. Für einen Tierarzt sei es allerdings zu spät gewesen. Campino habe „sehr wild“ reagiert. Gegen 1.30 Uhr - so erzählt die junge Frau – starb die Stute.

Weil es mitten in der Nacht und dunkel war, dachte sich Anne Hentschel noch nichts Dramatisches. Sie nahm anfangs einen natürlichen Tod an, weil Galiopee nicht mehr die Jüngste war. Am Morgen bei Tageslicht dann der Schock: „Zwischen After und Scheide war alles bei der Stute aufgerissen. Wie rein geschnitten sah das aus“, sagt sie. Dazu die Augen der Stute: Voller Blut. Die Familie rief bei einem Tierarzt an. Der habe dazu geraten, Veterinäramt und Polizei einzuschalten. „Die kamen auch schnell“, sagt Anne Hentschel.

Kripo hat Spuren auf der Koppel gesichert

Fakt ist: Die Polizei ermittelt jetzt. In der offiziellen Pressemitteilung der Polizeidirektion Görlitz heißt es dazu: „Eine Pferdebesitzerin hat am Dienstagmittag ihre verstorbene Stute auf einer Koppel in Dürrhennersdorf gefunden. Unbekannte wirkten offenbar mit Gewalt auf das Tier ein und verletzten es dabei so schwer, dass es verendete.“

Galiopee werde nun in Dresden obduziert, um den Verletzungen auf den Grund zu gehen, hat die Pferdebesitzerin erfahren. Sie kann sich nicht vorstellen, wer ihrem Pferd so etwas angetan hat. Bei der Polizei heißt es, dass das Veterinäramt im Laufe des Mittwochs eine Sektion durchgeführt hat und Kriminaltechniker Spuren am Tatort sicherten.

Auf Facebook machte der Tod der Stute schnell die Runde. In der Gruppe „Tierische Gefährten – Tauschen für ein besseres Leben“ sind Nutzer über den Vorfall entsetzt. Da wird auch gebeten, Augen und Ohren offen zu halten und auf eigene Vierbeiner aufzupassen. Der Beitrag wurde bis Mittwochabend mehr als 220 Mal geteilt.

Polizei fragt: Wer hat etwas gesehen?

Nach Angaben der Polizei hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgrund des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz übernommen und bittet nun um die Mithilfe der Bevölkerung.

„Wer hat am Montagabend etwas Verdächtiges beobachtet oder kann Angaben zu den möglichen Tätern machen?“, fragt Sprecherin Anja Leuschner. Hinweise nimmt das Polizeirevier Zittau-Oberland unter der Rufnummer 03583 62 - 0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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