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Kripo-Gipfel in Sachen Feuerteufel

Die Brandermittler stehen nach der Polizeireform vor erster Bewährungsprobe.

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Von Thomas Schade

In den nächsten Tagen wollen Brandermittler aus drei Polizeidirektionen zusammentreffen, um zu analysieren, ob es Zusammenhänge zwischen den zahlreichen Bränden gibt, die sich seit Wochen im Regierungsbezirk häufen. Das bestätigten gestern Polizeisprecher.

Bisher gehörten solche Analysen zu den Aufgaben der Ende 2004 aufgelösten Polizeipräsidien. Insofern steht die ostsächsische Polizei vor einer ersten Bewährungsprobe bei der Bekämpfung eines komplexen Brandgeschehens, bei dem ein oder mehrere Feuerteufel über die amtlichen Polizeigrenzen hinweg aktiv sein könnten.

In den Polizeidirektionen (PD) Oberelbe-Osterzgebirge, Oberlausitz-Niederschlesien und Dresden analysieren derzeit Sonderkommissionen und Ermittlergruppen das Brandgeschehen. In Dresden hat die Soko Pkw-Brände die jüngste Brandserie in der Neustadt übernommen. Tatzeiten und die Tatorte würden das nahe legen, so Kripochef Bernd Nüßgen, der aus ermittlungstaktischen Gründen vorerst auf Vermutungen nicht näher eingehen möchte. Noch rätseln die Ermittler, was den unbekannten Auto-Zündler veranlasst haben könnte, neuerdings Kleinmöbel und Kinderwagen anzuzünden.

In der PD Oberelbe-Osterzgebirge untersucht die Soko Brände 24 Feuer, die in Großenhain, Meißen und Altenberg insgesamt fünf Millionen Euro Schaden verursachten. In der PD Oberlausitz-Niederschlesien arbeiten zwei Ermittlergruppen in Bautzen und Radeberg. Die Bautzener haben zehn Brände auf dem Tisch, die sich in drei Tagen ereigneten, die Radeberger drei Brände an zwei Tagen.