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Krippenplätze werden teurer

Für Kindergarten und Hort bleiben die Sätze in Wachau allerdings unverändert. Die Regelung tritt ab Januar 2017 in Kraft.

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© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Wachau. Schlechte Nachricht für alle Eltern mit Kindern im Krippenalter. In den vier Betreuungseinrichtungen in Leppersdorf, Lomnitz, Seifersdorf und Wachau steigen die Gebühren. Allerdings nur leicht. Statt bisher 182 Euro müssen die Eltern jetzt 190 Euro pro Monat überweisen. Die neue Regelung tritt ab dem 1. Januar 2017 in Kraft.

Bei den Kindergartenkindern und den Hortplätzen bleiben die Gebühren konstant. Eine sechsstündige Unterbringung im Hort kostet 66 Euro im Monat. Für einen Kindergartenplatz müssen weiterhin 110 Euro pro Monat überwiesen werden. Bei diesen beiden Altersgruppen belässt die Gemeinde die Elternbeiträge bereits das dritte Jahr in Folge auf dem gleichen Niveau. Die Anhebung bei den Krippenplätzen hat nicht mit schlechtem Wirtschaften zu tun, sondern folgt einer gesetzlichen Vorgabe, wie Wachaus Kämmerin Ramona Ernst sagte. „Die Eltern müssen bei den Krippenplätzen einen Anteil zwischen 20 und 23 Prozent der Betriebskosten bezahlen. Mit dem alten Satz lagen wir darunter. Jetzt heben wir den Satz leicht an und kommen damit wieder in die vorgegebene Spanne“, sagte sie. Wie gut die vier Einrichtungen gewirtschaftet haben, zeigt eine weitere Zahl. Knapp 170 000 Euro können aus den Rücklagen der Betreuungseinrichtungen wieder in den Haushalt der Gemeinde Wachau überwiesen werden. Das haben die Betriebskostenabrechnungen für das Jahr 2015 ergeben. „Wir haben im vergangenen Jahr die Pauschalbeträge an die Kitabetreiber recht hoch angesetzt. Das Geld, das jetzt nach Abzug beispielsweise von Lohn- und Betriebskosten übrig geblieben ist, fließt jetzt wieder an die Gemeinde zurück“, sagte die Kämmerin. Die 170 000 Euro sind eine Rekordsumme. Im vergangenen Jahr wurde die Gemeindekasse mit rund 50 000 Euro aufgebessert. Im Jahr davor waren es rund 80 000 Euro. In die Finanzierung von Kindereinrichtungen teilen sich Freistaat, Kommune und Eltern. Die Kommune, in dem Falle die Gemeinde Wachau, ist für den Unterhalt der Gebäude zuständig. In den zurückliegenden Monaten ist vor allem in die Häuser in Lomnitz und Leppersdorf investiert worden. In der Kita in Leppersdorf wurden die Sanitärräume erneuert und in Lomnitz wurde unter anderem die Brandschutzanlage erneuert. Viel Geld wurde in den die Sanierung des Kinderhauses Wachau gesteckt. Zuletzt entstand die neue Betreuungseinrichtung in Seifersdorf. Die Kindertagesstätte hat insgesamt 60 Plätze. Der Neubau kostete rund 1,7 Millionen Euro.

Bei der Gebührenhöhe steht Wachau im Vergleich mit Einrichtungen in anderen Gemeinden besser da als viele andere Kommunen. In Dresden beispielsweise kostet ab September ein Krippenplatz bei neunstündiger Betreuung 204 Euro im Monat. In Radeberg sind es 194 Euro, in Ottendorf-Okrilla 190 Euro und in der Kreisstadt Bautzen sind es 202 Euro.

Wie ist das bei den anderen?

Nur vor Kita Am Karswald gilt in Arnsdorf reduzierte Geschwindigkeit

In der Gemeinde Arnsdorf gilt derzeit lediglich vor der Kita Am Karswald die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Stundenkilometern. Die Kita Fischbach liegt allerdings verborgen an einer Spielstraße, die man über die Stolpener Straße (mit Ampelanlage) erreicht. Dort gelten 50 km/h. Doch für die Kinder ist das kein Problem, weil die Einrichtung wie gesagt gut geschützt liegt. Direkt an der Stolpener Straße liegt allerdings auch die Grundschule der Gemeinde. Hier gelten ebenfalls 50km/h, da es sich um eine Staatsstraße handelt. Doch für die Sicherheit der Schüler ist auch an dieser Stelle mit einer Ampel gesorgt, die bei der Überquerung der Straße hilft. Bisher habe diese Regelung den Eltern der Gemeinde auch gereicht. Bestrebungen eine 30er-Zone einzuführen gab es nach Angaben von Herrn Gebhardt, Leiter des Tiefbauamtes, bisher noch nicht.

Gemeinde Wachau kämpft an mehreren Stellen für 30er-Zonen

In der Gemeinde Wachau liegen drei der vier Kitas und auch die beiden Grundschulen in Leppersdorf und Wachau an vergleichsweise wenig befahrenen Nebenstraßen oder an Straßen, an denen Tempo 30 vorgeschrieben ist. In Lomnitz allerdings steht die Kita direkt an der vielbefahrenen Hauptstraße. Nach Angaben des Bürgermeisters Veit Künzelmann hat die Gemeinde bereits versucht dort eine Tempo-30-Zone einzurichten. „Das ist aber leider abgelehnt worden“, sagte er. Probleme mit hohem Verkehrsaufkommen und hohen Geschwindigkeiten gibt es vor allem auf dem Weg zur Schule beziehungsweise zur Kita. In Seifersdorf drängt die Gemeinde deshalb auf eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Tina-von-Brühl-Straße. Sie muss von vielen Eltern mit ihren Kindern auf dem Weg zur Kita überquert werden. Die Forderung nach Temporeduzierung hat Wachau in seinem Entwurf zum Lärmaktionsplan festgeschrieben. Das gleiche gilt für die Dresdner Straße in Leppersdorf. Tausende Autos rollen täglich durch den Ort. Auch hier fordert die Gemeinde Tempo 30. Die Signale aus dem Landratsamt lassen jedoch auf keine baldige Verbesserung schließen.

In Radeberg gilt fast überall Tempo30 vor Kindereinrichtungen

Außer vor den Kitas an der Pulsnitzer Straße und der freien Grundschule Großerkmannsdorf gilt überall in Radeberg Tempo30 vor Kindereinrichtungen. Da die Pulsnitzer Straße Staatsstraße ist, wird es hier vorerst auch keine andere Regelung geben, heißt es regelmäßig dazu.

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Die Einrichtungen in Wachau und Lomnitz werden von der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und die Kita in Leppersdorf vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut. Wachau hat 170 Betreuungsplätze, Lomnitz 135 und die Kita Sonnenschein in Leppersdorf verfügt über 119 Plätze, Seifersdorf über 60 Plätze.