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Kritik am Reinigungskonzept im Malteser-Krankenhaus

Seit einigen Wochen putzt der Service im Kamenzer Krankenhaus verkürzt. Das sorgt für Ärger. Die Geschäftsführung verweist auf den Einsatz von Automaten auf großer Fläche.

Von Frank Oehl
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Seit einigen Wochen kommt im Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz auf großen Flächen auch moderne Technik zum Einsatz. Hier bedient André Sauer einen Reinigungsautomaten.
Seit einigen Wochen kommt im Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz auf großen Flächen auch moderne Technik zum Einsatz. Hier bedient André Sauer einen Reinigungsautomaten. © René Plaul

Kamenz. Beim Reinigungsservice des Malteser Krankenhauses St. Johannes in Kamenz soll es seit einigen Wochen eine ungewollte Fluktuation geben, heißt es. Ursache könnte ein neues Zeitmanagement sein, das für einen zwar höheren Tarifstundenlohn auf weniger bezahlte Arbeitszeit hinauslaufe. Am SZ-Telefon hatte sich schon vor Weihnachten Matthias Schmitt* aus Kamenz gemeldet, dessen Schwester inzwischen das Unternehmen aus Enttäuschung verlassen hat, wie er sagt. „Die Putzkräfte haben doch bisher schon unbezahlte Arbeit geleistet, weil sie sonst nie um die Fichte gekommen wären.“ Der Leser vermutet, dass es der Geschäftsleitung einfach um die „vorauseilende Abfederung“ der Tariflohnsteigerung gegangen sei. Dies weist Krankenhausgeschäftsführer Florian Rupp zurück: „Die Gehälter sind tarifgemäß zum 1. Januar 2019 um 5,2 Prozent im Gebäudereinigungsgewerbe gestiegen.“ Dies sei eine deutliche Erhöhung und Anerkennung der Arbeit. Bereits seit Dezember setze die Reinigungsfirma vermehrt Maschinen ein, wie man sie zum Beispiel auch in Supermärkten sieht. „So können wir große Flächen in Vorräumen schneller reinigen lassen als bisher, wo noch alles mit dem Reinigungswagen und dem Wischmob erledigt wurde.“ Je mehr eine Maschine eingesetzt werden kann, desto weniger Zeit werde freilich zur Reinigung benötigt. „Auf den Stationen wird natürlich nach wie vor auf Handreinigung und das gute Auge der meist weiblichen Reinigungskräfte gesetzt.“ Eine besondere Personal-Fluktuation habe man im Übrigen nicht festgestellt, so der Geschäftsführer.

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