Von Cornelia Mai
Undine Flieher freut sich, wenn viele Frauen zum Binden der Erntekrone kommen. Zwischen 15 und 20 seien es bisher jedes Jahr für diese Arbeit gewesen, erzählt sie. Neben Mitgliedern des Erntefestvereins hätten sich auch immer Seniorensportlerinnen eingefunden. Das Rohmaterial – Hafer, Weizen und Triticale – haben Vereinsmitglieder selbst gemäht und frisch angeliefert. Die Frauen mussten das Getreide zunächst auf eine einheitliche Länge von rund 15 Zentimetern zuschneiden. Erst danach konnte es zum Binden der Krone verwandt werden: „Das ist sehr aufwändig, weil man jeden Halm einzeln in die Hand nehmen muss“, erzählt eine Helferin.
Bis zu zehn Stunden Arbeit macht die Erntekrone, die nach dem Fackelumzug gestern Abend am Kulturzentrum aufgestellt wurde, erzählt Undine Flieher. In diesem Jahr hat sie erstmals auch Buchsbaum für die Gestaltung verwandt. Der sei robuster. Außerdem sei es gar nicht so einfach gewesen, ausreichend Getreide zu bekommen, weil dieses zum Teil noch gar nicht erntereif sei. Von der Agrargenossenschaft Kiesdorf hatten sie dann doch grünes Licht und ein Stück Feld bekommen, um ihr Material zu schneiden.
Gleich gegenüber vom Kulturzentrum grüßen zwei Strohpuppen. Deren Rohmaterial stammt von den Bauern aus Schönau. Die „Bekleidung“ fertigen jedes Jahr mit sehr viel Liebe Gerda Faulhaber und Traudel Lachmann an. Doch nicht nur die Frauen sind am Mittwoch fleißig bei der Arbeit: Hinterm Kulturzentrum ist das Festzelt schon aufgebaut. Weil der Boden aber stark durchgeweicht ist, warteten die Männer noch auf die Leute vom Bauhof der Gemeinde. Sie sollen für einen trockenen Fußboden sorgen.
Siegfried Pfalz, Vorsitzender des eigens für das Dorferntefest gegründeten Erntefestvereins, ist froh, dass jedes Jahr so viele Kiesdorfer die Arbeit der Vereinsmitglieder unterstützen. Auch wenn es diesmal ein ganz normales Erntefest ist, sind trotzdem viele Hände vonnöten. Allerdings, so der Vereinsvorsitzende, würde er derzeit schon das 20.Fest im Blick haben. Dann soll es wieder einen großen Traditionsumzug geben: „Und das muss rechtzeitig geplant werden.“