Von Wolf Dieter Liebschner
Spremberg/Bischweier. Mit der Übernahme der Spremberger Sprela GmbH will die im baden-württembergischen Bischweier ansässige Kronospan Holding GmbH ihre Produktpalette ausbauen. Das teilte das Unternehmen am Freitag mit. Ziel sei es, die Herstellung und der Vertrieb von Laminaten, Kanten, Arbeitsplatten und weiteren Elementen in Europa zu stärken. Mit der Sprela-Übernahme werde das Kronospan-Programm für die Möbel- und Zulieferindustrie, den Fachhandel und Baumärkte abgerundet, hieß es weiter. Geschäftsführer in Spremberg wurde Uwe Berghahn, der bislang Chef des Kronospan-Werks Sandebeck in Nordrhein-Westfalen war.
Die Kronospan-Geschäftsleitung betonte, dass die Betriebsübernahme in einer Region mit mehr als 20Prozent Arbeitslosigkeit von großer Bedeutung ist. Ein Arbeitsplatz in der Holz verarbeitenden Industrie schaffe weitere sieben indirekte Arbeitsplätze. Die Sprela GmbH hat derzeit 180 Mitarbeiter und 21 Auszubildende. Der Jahresumsatz betrug zuletzt 30 Millionen Euro. „Auf Sicht ist an einen Ausbau des Standortes gedacht“, kündigte Kronospan an. Die Geschichte der Sprela reicht 140 Jahre zurück. Zu DDR-Zeiten wurde in Spremberg das über die Grenzen des Landes hinaus bekannte Produkt „Sprelacart“ hergestellt. Damit wurde die Möbelindustrie des gesamten früheren RGW-Raums beliefert. Heutzutage fertigt Sprela für die Möbelindustrie in 52 Ländern und gehört in Europa zu den führenden Anbietern von Dünnlaminaten und Arbeitsplatten.
Weiterer Zukauf in Ungarn
Zur Kronospan-Gruppe gehört bereits das Werk in Lampertswalde im Landkreis Riesa-Großenhain. Dort werden mit rund 620 Mitarbeitern pro Jahr mehr als 40 Millionen Quadratmeter Laminate produziert. Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern rund 360 Millionen Euro Umsatz. Aus dem Unternehmen war zu erfahren, dass die Sprela-Übernahme keine Auswirkungen auf Lampertswalde habe.
Neben Sprela ist auch die FalcoAG im ungarischen Szombathely – ein Anbieter von Bauholz und Bauplatten mit einem Jahresumsatz von 80 Millionen Euro – an Kronospan verkauft worden. Falco gehörte zum österreichischen Unternehmen Fundermax.
Kronospan ist der weltgrößte Hersteller von Holz- und Laminatfußböden. Die Geschichte des Unternehmens begann 1897 mit einem ersten Sägewerk in Österreich. Heute gehören neben Deutschland Unternehmen in zwölf europäischen Ländern und den USA zu Kronospan.
www.kronospan.de