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Kühl will zusätzliche Arbeitsplätze schaffen

Abfall. Der Entsorger mit Sitz in Heidenau beräumt ab 2007 den Landkreis Sächsische Schweiz.

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Von Thomas Möckel

Der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) hatte es offensichtlich sehr eilig. Mächtig unter Zeitdruck geraten, setzte das Gremium am vergangenen Mittwoch eine Sondersitzung an, um Aufträge für die Müllentsorgung im Verbandsgebiet ab 2007 neu zu vergeben. Erst vor 14 Tagen hatte die Vergabekammer Leipzig die Vergabeentscheidung zugunsten der Forberger Entsorgung aufgehoben. Der ZAOE habe die Angebote fehlerhaft bewertet, hieß es zur Begründung. Jetzt sind die Karten neu gemischt.

Ab 2007 soll nun die Firma „Kühl Entsorgung & Recycling“ mit Sitz in Heidenau im Landkreis Sächsische Schweiz die Rest- und Bioabfälle, Altpapier, Sperrmüll und Elektroschrott einsammeln sowie Wertstoffhöfe einrichten und betreiben. Zudem beräumt das Unternehmen auch die Orte Glashütte, Bärenstein und Geising – aus logistischen Gründen. „Die Umladestation, zu der die Restabfälle gebracht werden, liegt in Kleincotta bei Pirna für das Müglitztal näher als die bisherige in Freital-Saugrund“, sagt ZAOE-Sprecherin Ilka Knigge.

Logistisch sieht sich der Heidenauer Entsorger gerüstet, das Vorhaben zu stemmen. „Wir haben schon Erfahrungen mit ähnlichen Aufträgen“, sagt Geschäftsführer Michael Kühl.

Um planmäßig den Müll abzuholen, muss er aber den Personalbestand in Heidenau, wo derzeit 35 Mitarbeiter beschäftigt sind, aufstocken. Kühl rechnet mit bis zu 25 neuen Arbeitsplätzen. Auch hinsichtlich der Technik hat der Chef bereits vorgesorgt. „Zusätzliche Fahrzeuge haben wir schon vorbestellt, sie sind sofort abrufbar“, sagt Kühl, der so die derzeit 15 Müllautos umfassende Flotte aufrüsten will. Neue Tonnen, mit denen Kühl im nächsten Jahr sämtliche Verbraucher im Kreis ausrüsten muss, hat die Firma ebenfalls schon geordert. „Sie werden auf Knopfdruck produziert“, sagt Kühl, „und sind in drei Wochen lieferbar.“

Mit der Vergabe an Kühl sind die bisherigen Entsorger in den Altkreisen Pirna und Sebnitz – die Nehlsen Dresden GmbH und die Sebnitzer Service Transport Entsorgung Service GmbH (TES) aus dem Rennen. „So funktioniert nun einmal der Wettbewerb. Wir akzeptieren das und haben Vertrauen in die Kollegen der Firma Kühl, dass sie diese Aufgabe meistern“, sagt Nehlsen-Betriebsleiter Ingolf Unzner. TES-Chef Andreas Uhlig will sich zu der neuen Vergabe erst einmal nicht äußern. Nach wie vor sei alles offen, sagt er, noch sei das letzte Wort nicht gesprochen. Unterdessen rechnet Kühl nicht damit, dass die jetzige ZAOE-Entscheidung erneut angefochten wird.