Von Sven Görner
Mitten im Raum kreischt eine Kreissäge. Tischler Toralf Schrödel schneidet gerade ein Stück der dunklen Holzpaneele zu, mit der die Wände der künftigen Gaststätte im Weinböhlaer Zentralgasthof verkleidet werden. Schräg über seinem Arbeitsplatz hängt bereits eine der Leuchten, in deren Licht die Gäste bald mediterran speisen können. „Spätestens in vier Wochen soll es soweit sein“, verspricht Christina Wolf, die Chefin der gemeindeeigenen Zentralgasthof GmbH. Die Gesellschaft ist bisher für das Veranstaltungshaus und die Touristinformation zuständig. Künftig wird sie auch die Gaststätte betreiben.
Lang gehegter Gästewunsch
Dafür holte sich die kleine Mannschaft des „Zentralers“ im September mit Lars Theuerkauf einen Fachmann ins Boot. Zuletzt hat der in Stendal geborene Gastronom, der im Dezember 30 wird, drei Jahre in der Schweiz gearbeitet. Christina Wolf ist froh, dass die Gemeinde in diesem Jahr tief in die Tasche gegriffen hat, um die Gasträume wieder herrichten zu lassen. Viele der zahlreichen Besucher hätten es bedauert, dass es bisher im Haus nur die kleine Pausenversorgung im Foyer gibt. „Und bei großen Veranstaltungen waren wir immer auf Caterer angewiesen. Die brachten von der Gabel bis zur Serviette alles mit“, sagt die Zentraler-Chefin.
Künftig ist das nicht mehr nötig. „Die Küchentechnik im Erdgeschoss und die Vorbereitungsküche im Keller bieten ausreichend Möglichkeiten, um auch große Veranstaltungen gastronomisch abzusichern“, sagt Theuerkauf. Die Küchengeräte sind bereits installiert, noch schützt sie aber ihre Verpackung vor dem Baustaub.
Wie die Chefin des Hauses sagt, will die auf acht Leute angewachsenen Mannschaft des Zentralers flexibel auf Kundenwünsche reagieren. „Wenn sich Firmen oder andere Mieter des Saales von Caterern versorgen lassen wollen, mit denen sie schon zusammengearbeitet haben, ist das weiterhin möglich.“
Doch nicht nur die Weinböhlaer Kultur- und Veranstaltungsmacher fiebern dem Start der neuen Gaststätte entgegen. „Wir haben auch immer wieder Anfragen von Weinböhlaern, die wissen wollen, wann es los geht“, erzählt Christina Wolf. Bestellungen, auch für Weihnachtsfeiern, will Gaststättenchef Theuerkauf aber erst ab Anfang November entgegennehmen.
Für Feiern soll vorerst ausschließlich der Gesellschaftsraum, das frühere Café des Zentralers, zu Verfügung stehen. Neben diesem separat gelegenen Raum gibt es das Mediterrane Restaurant, in dem Speisen aus Spanien, Italien, Griechenland und anderen Ländern am Mittelmeer angeboten werden sollen. Dort darf übrigens nicht geraucht werden.
Mediterran bis rustikal
„Die frühere Kutscherstube wollen wir mit Requisiten aus dem Fundus bei uns auftretender Künstler gestalten“, verrät die Zertraler-Chefin. Darum heißt der Raum auch Künstlerstube. Auf der Speisekarte finden die Besucher dort gutbürgerliche Küche. Zwischen diesen beiden Teilen des Restaurants befindet sich der Tresen. „In diesem kleinen Bereich sind Stehtische und Barhocker geplant“, ergänzt Theuerkauf. Neben zwei Eingängen von der Straße gibt es auch direkte Durchgänge in das Foyer und bei Bedarf in den Saal.
Während sich die Räume in Farbe und Dekoration unterscheiden, werden Tische und Stühle einheitlich sein. „Damit können wir sie je nach Bedarf variabel einsetzten“, erklärt Christina Wolf.
Wenn es im November los geht, startet zunächst der Probebetrieb. Feierlich eröffnet werden soll die rund 900 000 Euro teure neuste Errungenschaft der Gemeinde dann erst zum Neujahrsempfang des Bürgermeisters Mitte Januar.