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Künstlerin auf den Spuren des Malerwegs

Herrlich leichte Sommerbilder von den Ufern der Elbe zeigt Cornelia Fischer im Museum. Sie hat auch ganz besondere Tipps.

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© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Sie ist zu bescheiden, um abzusagen. Als Cornelia Fischer gefragt wurde, ob sie mit einer Sonderausstellung im Museum Alte Lateinschule kurzfristig einspringen kann, war sie sofort bereit. Was die Großenhainer Künstlerin unter dem Titel „Landschaft an der Elbe“ an Aquarellen zeigen kann, passt auch genau in diese Sommerzeit.

So findet der Betrachter bekannte Ansichten in den Weinbergen, von Schloss Diesbar bis zum Wacker-Chemiewerk, die in einer ganz besonderen malerischen Stimmung abgebildet sind. Andere Arbeiten entstanden auf einer dreitägigen Malreise mit den Frauen ihres Alberttreff-Zeichenzirkels im Elbsandsteingebirge. Auf den Spuren des Malerweges, des Hauptwanderweges in der Sächsischen Schweiz, fanden Fischer und Co viele romantische Ansichten: von Felsformationen, zerklüftet und gespalten – eben urtümliche Landschaft. Doch den Künstler macht es aus, den richtigen Blick für Motive zu haben.

Vom Sonnenlicht verzaubert

„Cornelia Fischer hat diesen Blick“, lobt Gudrun Schäfer, die mit ihr auf der Malreise war. Seit 2009 ist die ehemalige Lehrerin mit Unterbrechungen im Zeichenzirkel. „Cornelia sieht die Farben und weiß viel über Lichtverhältnisse“, lobt die Großenhainerin. Auch bei Regen sei gemalt worden. „Das ist die totale Entspannung, trotz der Konzentration auf die Arbeit“, so Gudrun Schäfer. Sie selbst kam zum Malen als therapeutische Methode.

Cornelia Fischer, Jahrgang 1956, war seit 1986 erst Designerin in der Lautex, bis sie nach der Wende zur freischaffenden Künstlerin wurde. Erst neulich beim Erlebnisfest der Sinne hatte sie einen Malstand im Stadtpark. Seit 2012 sind auch die Aquarelle ihrer Ausstellung in der Natur entstanden. Es sind schon die entdeckten Motive der Landschaftsmaler vor ihr, die Fischer aber mit einer eigenen Handschrift wiedergeben will. So mal sie auch in Schwarz-Weiß. Im Bild „Morgen im Uttewalder Grund“ allerdings bricht das farbige Licht förmlich hinein in die romantische Schlucht. Dieses Motiv zeigt tolle Pastelltöne einer märchenhaften Kulisse – Felsentheater, wie Cornelia Fischer es nennt.

„Man muss die Augen schließen und mit dem geistigen Auge das Bild sehen, das man zeichnen will“, hat schon Caspar David Friedrich geraten. Cornelia Fischer scheint diesen Rat ernst zu nehmen. Und sie weiß auch, wie man einen ganz besonderen Blick auf die Stadt Großenhain erhascht. Für das Aquarell, das im Museumsfoyer die Großenhainer Silhouette zeigt, begab sich die Künstlerin in den dritten Stock der Elbland-Rehaklinik.

Figürliches Mufflon und Frauen

Gudrun Schäfer und vielen anderen Gästen der Ausstellungseröffnung gefällt die Schau der Großenhainerin, auch ihre ausgestellten Figuren: ein Mufflon aus Serpentin und Frauengestalten. Wer genau hinschaut, wird selbst ein Aquarell des Großenhainer Malers Kurt Globig entdecken. „Es ist uns ein Anliegen, regelmäßig Künstler aus der Region mit ihren Werken vorzustellen“, sagt Museumsleiter Dr. Jens Schulze-Forster. Nicht nur in der Sommerzeit.

Workshop Aquarelltechnik für Kinder am 21., 22., 28. und 30. Juli jeweils 8.30 Uhr bis 11.30 Uhr. Anmeldung erforderlich. Ohne Voranmeldung: Aquarelltechnik für Erwachsene am 22. Juli von 18.30 bis 21.30 Uhr.