SZ +
Merken

Kulinarisch, kreativ, kulturell

Wartha. Markt und Musik zwischen Heide und Teichen bilden auch zum neunten Herbstmarkt im Biosphärenreservat den großen Rahmen.

Teilen
Folgen

Von Kerstin Fiedler

Corina Vogel von der Umweltbildung im Biosphärenreservat ist schon mächtig aufgeregt. Zum zweiten Mal hält sie die Fäden der Organisation bei einem Markt in Wartha zusammen. Und da muss so einiges beachtet werden. Denn neben den von den Besuchern immer wieder gern angenommenen Angeboten der regionalen Lebensmittelhändler, will sie natürlich auch das kulturelle Angebot so attraktiv wie möglich gestalten. „Deshalb ist es gut, dass wir den Heimatverein Radiska mit im Boot haben“, sagt sie.

Prominenter Wettbewerb

Als prominente Besucher holt sich die Forstwirtin Vertreter der Landestalsperrenverwaltung, der Fischereiwirtschaft und des Landesamtes für Umwelt und Geologie zur Eröffnung des Naturmarktes nach Wartha. Doch sie sollen nicht nur den formellen Akt der Begrüßung vollziehen. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen kleinen „Dreikampf“. „Der ist natürlich nicht ganz ernst zu nehmen, und ich hoffe, dass unsere Prominenten genauso viel Spaß haben werden wie die Gäste“, sagt Corina Vogel. Bei diesem Wettbewerb geht es zum einen ums Zielholzhacken, um das genaue Abwiegen von fünf Kilogramm Kartoffeln und das Erwischen eines Fisches im Bottich – Schwierigkeitsgrad: Vorher muss jeder eine Wathose anziehen.

Der diesjährige Naturmarkt wird auch zum Anlass genommen, eine weitere Attraktion einzuweihen. Gleich hinter dem Hof der Reservatsverwaltung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Naturlehrpfad „Guttauer Teich und Olbasee“ entstand in der vergangenen Zeit ein Schau-Moor. Vertreter von Vattenfall werden anwesend sein, denn der Energiekonzern stellte für die Gestaltung Material zur Verfügung.

Traditionelles Handwerk dreht sich morgen rund um das Thema Pferd. So wird vorgeführt, wie früher das Holz aus den Wäldern „gerückt“ wurde. Und da nach dieser Vorführung das Holz ja schon vorhanden ist, wird gleich noch am mobilen Sägewerk gezeigt, wie es verarbeitet wird. Rein zufällig braucht das Pferd, welches das Holz aus dem Wald holte, neue Hufeisen. Dazu wird ein Hufschmied das schwedische Kaltblut beschlagen. Vor Ort und zum Zuschauen. „Falls das eher was für die Erwachsenen sein sollte, können sich die Kinder ja beim Reiten tummeln“, sagt Corina Vogel. Daneben können die Kinder Körbe flechten mit Thomas Scheffel aus Milkel, filzen mit Bernada Bulang aus Muschelwitz und mit der Umweltbildung Pilze töpfern oder Steinpilze bauen. Ramona Ladusch aus Kreba-Neudorf schnitzt Kürbisse.

Da für die größeren Aktionen im vorderen Bereich des Hofes kein Platz ist, wird die Marktfläche auf den Platz hinterm Schafstall erweitert. „Es werden erstmals auch Stände im Schafstall aufgebaut, weil wir den Platz im großen Zelt für die kulturellen Höhepunkte brauchen“, erklärt Corina Vogel.

Auch an Vegetarier gedacht

Bei den kulinarischen Angeboten gibt es dieses Mal auch etwas für die Vegetarier. Der Bauernhof Ladusch bietet Holundersuppe an und die Naturschutzstation Nesch witz vegetarischen Brotaufstrich und auch eine Suppe. Weniger vegetarisch, aber dennoch lecker wird die Moorschnuckenbratwurst vom Förderverein des Biosphärenreservats sein. „Zehn Tiere haben wir für den Markt zum Fleischer gebracht“, sagt Corina Vogel.

Und damit der Natur auch bei der Anreise geholfen werden kann, gibt es wieder eine Busfahrt mit Fahrradanhänger. Dieses Mal nicht nur von Bautzen, sondern auch von Niesky aus. Der Zvon hat in Zusammenarbeit mit Regio-Bus einen Sonderfahrplan vorbereitet.