Kulturzentrum öffnet wieder

Großenhain. Gute Nachricht für alle, die nach kulturellem Vergnügen in Großenhain nach den Corona-Beschränkungen lechzen: Im aktuellen Amtsblatt kündigt die Stadt an, dass das Kulturschloss die Wiederaufnahme seines Spielbetriebes vorbereitet. Bislang waren die Mitarbeiter in Kurzarbeit. Am Donnerstag machte schon die Tanzschule Graf aus Riesa den Anfang. Am Abend drehten sich acht Paare eines Tanzkurses im kleinen Saal. Und beendeten damit die behördlich angeordnete Schließzeit des Hauses - von einer Stadtrats-Sitzung mal abgesehen.
"Für die Großenhainer ist es schön, dass es hier wieder losgeht - und Sie sind das positive Beispiel", munterte Dorit Graf die Paare auf. Sie starteten mit langsamem Walzer und Jive. Erst diese Woche kam die Genehmigung dafür. Für Jüngere ist ein Tanzkurs allerdings noch nicht wieder möglich. Auch die Älteren müssen Abstand zueinander halten. Für Tanzlehrerin Graf geht damit das Berufsleben doch noch positiv zu Ende. Am 15. August übergeben sie und ihr Mann die bekannte Tanzschule nach 25 Jahren in jüngere Hände. "Es wird eine stille Schlüsselübergabe", sagt Dorit Graf.

Stille ist tatsächlich nach jetzigem Stand auch noch eine Weile im Großenhainer Kulturzentrum. Auf der Homepage sind erst Veranstaltungen ab Ende August angekündigt. Charles Brauer und seine Kurzgeschichten von Manfred Krug "Schweinegezadder" sollen am 30. August um 17 Uhr nachgeholt werden. Der Tatort-Partner des gestorbenen Schauspielers war schon im Frühjahr mit seiner Lesung im Programm, doch dann kam Corona.
So gibt es vor der Sommerpause neben den Tanzstunden vorerst nur am 4. Juli die feierliche Zeugnisausgabe des Siemens-Gymnasiums. Allerdings ohne Eltern - nur Lehrer und Schüler sind erlaubt. Auch Hochzeiten könnten abgehalten werden. Am 10. Juni und 15. Juli finden wieder Ratssitzungen hier statt. "Wir mussten natürlich auch ein Hygienekonzept erarbeiten", sagt Chef Jörg Rietdorf. Das sehen die jetzt üblichen Bedingungen sowohl für die Gastronomie als auch für den Veranstaltungsbetrieb vor. Der Schlosskeller bleibt aktuell aber zu - bis Ende Oktober, heißt es auf der Homepage.
Kasse am Schloss öffnet wieder am Dienstag
Die Gastronomie im Palais Zabeltitz startet zu Pfingsten. Am Sonnabend ist von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Das Team des Kulturzentrums hat das Palaiscafé darauf vorbereitet: Tische wurden entfernt, um die Abstandsregeln einzuhalten. Auf den Böden markieren Pfeile die vorgeschriebene Laufrichtung. Das Personal wird mit Mundschutz bedienen.
Eine erste Kulturveranstaltung soll im Palais am Sonntag, 28. Juni, um 17 Uhr stattfinden: Klassik trifft Lateinamerika. "Das Pfingstkonzert musste das Kammerorchester Heidenau selbst absagen, denn sie konnten ja nicht proben", erklärt Jörg Rietdorf.
Am 2. Juni wird zudem die Kasse am Schloss mit dem SZ-Kartenverkauf wieder öffnen. Was schon gekaufte Karten für abgesagte Veranstaltungen im eigenen Haus anbelangt, sagt Jörg Rietdorf: "Wir wollen sie natürlich gern für spätere Veranstaltungen nach Wahl des Kunden umtauschen. Tickets wurden schon dafür in einen Gutschein umgewandelt. Dieser kann zu einem späteren Zeitpunkt in neue Karten eingelöst werden." Das haben die allermeisten Gäste auch gemacht. Das Kulturzentrum-Team ist aber auch dankbar für jede Unterstützung, wenn teilweise oder vollständig auf die Rückerstattung des Kartenpreises verzichtet wird.
Alle für andere Veranstaltungsorte in der „Kasse am Schloss“ gekauften Tickets können bei abgesagten Veranstaltungen zurückgegeben werden. Das trifft aktuell auf das Udo-Lindenberg-Konzert in Dresden zu, so Rietdorf. Bei Veranstaltungs-Verlegungen behalten die Karten aber ihre Gültigkeit. Dazu sollte man sich auf der Website des Veranstaltungsortes informieren.
Beim Zurückgeben von Tickets wird eine Bearbeitungsgebühr von zwei Euro je Karte fällig. Auf der Schloss-Homepage steht ein Formular zur Rückerstattung zum Download bereit.