Die Wirtschaftskrise ist in den Gaststätten östlich von Großenhain bisher nur von Montag bis Donnerstag zu spüren.
Heidehof Rödern
Auf rund 50 Prozent schätzt René Strohbach vom Heidehof Rödern den Rückgang an diesen Tagen. Wobei die ersten zwei, drei Monate des Jahres ohnehin nicht die besten sind. Strohbach ist sicher: Die Leute sparen am Essengehen. Um dieser Geiz-ist-geil-Mentalität zu begegnen, hat er sich einen Haxentag und einen Pizzatag einfallen lassen. Außerdem bietet er sein Haus für Familienfeiern mit variablem Service an. Man kann nur den Raum mieten und Speisen und Getränke mit bringen, oder den vollen Service in Anspruch nehmen. Auch Zwischenvarianten sind möglich.
Außerdem veranstaltet Strohbach Spargel- und Pfifferlingswochen sowie vier Mal im Jahr einen Tanzabend. Mit dem Konzept lasse sich die Krise überstehen, sagt er zuversichtlich.
Zum Wegweiser, Liega
Wirtin Elke Menzel baut vor allem auf ihre Stammkundschaft, die fast jedes Wochenende zum Essen in den Wegweiser nach Liega kommt. Ihre Spezialität sind Wildgerichte aus eigener Jagd und jetzt, in der Osterzeit, Lammspeisen. Dafür kommen die Leute teilweise sogar von Brandenburg nach Sachsen. Einen krisenbedingten Gästeschwund hat sie noch nicht festgestellt. Am Sonntag sei sogar eine Vorbestellung ratsam, sagt sie.
Gasthaus Palmbaum, Linz
Erst seit zwölf Monaten betreibt Guido Finsterbusch den frisch sanierten Palmbaum in Linz. Er freut sich, dass die Einwohner des Dorfes sein Haus so gut angenommen haben. Viele mieten sich für Familienfeiern ein. „Dafür bin ich dankbar“, sagt der junge Wirt und bestätigt, was alle seine Kollegen sagen: Dorfgasthöfe leben heute weniger von der Laufkundschaft als von privaten Feiern. Auch die Bowlinganlage des Palmbaums, die eine spezielle Bahn für Kinder hat, wird sehr gut angenommen.
Zum Hufeisen, Kalkreuth
Sein Hauptgeschäft macht der Hufeisen-Wirt Rudolf Sauer am Wochenende. Dann kommen die Gäste teilweise von Dresden, Meißen und Gröditz zum Essen nach Kalkreuth. In der Wochen sind die Gäste etwas weniger geworden. Doch das hofft Sauer in der nach Ostern beginnenden Spargelzeit und später in der Biergartensaison auszugleichen.
Reitercafé Freitelsdorf
Kaffee und Kuchen wie bei Oma soll es ab Herbstanfang bei Kristina Quoos in Freitelsdorf geben. Dass sie ihre Gaststätte mitten in der Krise einrichtet, stört die künftige Wirtin nicht. Sie vertraut darauf, dass sie ausschließlich selbst gebackenen Kuchen und Torten anbieten wird.Jörg Mosch