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Kunst in Corona-Zeiten

Im Döbelner Rathaus ist eine Ausstellung mit Bildern von Hobbymalern eröffnet worden. Das Spektrum reicht von Blumen bis zu Meinungsäußerungen.

Von Jens Hoyer
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Olga Scheck (links) und Kathrin Fuchs hängen im Treppenhaus des Döbelner Rathauses die Bilder von 17 Hobby-Malern, die sich an dem Projekt „Denkzeit“ beteiligen.
Olga Scheck (links) und Kathrin Fuchs hängen im Treppenhaus des Döbelner Rathauses die Bilder von 17 Hobby-Malern, die sich an dem Projekt „Denkzeit“ beteiligen. © Dietmar Thomas

Döbeln. Es gibt viele Arten, wie die Menschen mit der Ausnahmesituation in der Corona-Pandemie umgegangen sind und wie sie die Erfahrungen verarbeitet haben. Malen und Zeichnen ist eine davon. Ein Mädchen hat sich jeden Tag hingesetzt und ein Bild gemalt. Eine Frau ging in ihren Garten und malte die Blumen, die dort blühten. Eine andere Hobbymalerin brachte ihre Gefühlswelt zu Papier. Düstere Farben, mit einem breiten Pinsel aufgetragen. Andere Bilder der Hobbykünstler zeigen persönliche Aussagen zu Corona – mehr oder weniger verschlüsselt.

Diese Bilder sind seit diesen Dienstag im Treppenaufgang des Rathauses zu sehen. „Ich hatte dazu aufgerufen, dass sich melden kann, wer Interesse hat“, sagte Olga Scheck. Die Döbelner Künstlerin ist die Projektleiterin. 17 Teilnehmer haben um die 25 Bilder beigesteuert – einige waren beim Hängen noch nicht mal ganz trocken.

Vernissage zu Döbelner Ausstellung fällt aus

Das Altersspektrum der Hobbykünstler reicht von zehn bis 80 Jahre.Das Ganze geht auf eine Initiative der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen zurück. Sie hatte, um die Künstler im Land zu unterstützen, Stipendien für das Projekt „Denkzeit“ ausgereicht. Olga Scheck hatte sich beworben.

„Eine große Ausstellung. die ich im Kulturhaus Böhlen gehabt hätte, ist wegen Corona abgesagt worden“, sagte sie. Auch die Zeichenkurse an der Volkshochschule, die sie leitet, wurden monatelang eingestellt. „Da ist es sehr gut, dass die Kulturstiftung so eine Möglichkeit eingeräumt hat“, so Scheck.

Eine Vernissage, eine offizielle Eröffnung, wird es nicht geben. Dafür sei die Vorbereitungszeit zu kurz gewesen, sagte Kathrin Fuchs von der Kleinen Galerie. Auf jeden Fall ist aber gegen Ende der Ausstellung, am 15. September, eine „Finissage“ vorgesehen.

Ausstellung wegen Coronavirus verschoben

Auch auf die Ausstellungsprojekte der von Kleiner Galerie und Stadtmuseum hat Corona Auswirkungen. Die Ausstellungen zum 50. Todestag des Döbelner Bildhauers Otto Rost und „Einblicke“ mit Bildern aus dem Bestand der Sammlung Erzgebirgische Landschaftskunst wurden ohne Veranstaltungen eröffnet.

 Mittlerweile wären Vernissagen wieder unter bestimmten Voraussetzungen möglich – mit Mundschutz und ausreichend Abstand. Aber die Ausstellung mit Bildern des Chemnitzers Thomas Ranft ist aufs nächste Jahr verschoben worden. 

„Es ist klar, dass zu dieser Eröffnung viele Besucher kommen“, sagte Kathrin Fuchs. Zumal der Perkussionist und Free-Jazzer Günter „Baby“ Sommer den musikalischen Teil übernehmen wird.

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