Der Februar gehört jedes Jahr zu den Monaten mit der höchsten Arbeitslosenzahl. In den vergangenen Jahren beendete der Bautzener Arbeitsagenturchef Günter Irmscher seinen Rückblick stets mit der Prognose, dass die Zahl der Betroffenen ab März wieder sinkt. Gestern wollte er sich darauf nicht festlegen. Klar scheint nur: Der Winter kommt als Hauptgrund für eventuell steigende Arbeitslosenzahlen dann nicht mehr in Frage.
Im zu Ende gehenden Monat aber schickte Väterchen Frost vor allem Bauleute gleich reihenweise zur Arbeitsagentur: Dort meldeten sich 147 Maurer und Betonbauer arbeitslos, weiterhin 111 Zimmerer, Dachdecker und Gerüstbauer sowie 49Straßen- und Tiefbauer. Die Gesamtzahl der Oberlausitzer ohne festen Job stieg im Februar auf 46556, das waren 1013 mehr als im Januar. Im Vergleich zum Februar 2008 liegt die aktuelle Zahl aber um 4499 niedriger. Die höchste Arbeitslosenzahl, die im Agenturbezirk Bautzen bislang jemals registriert wurde, stammt vom Februar vor sechs Jahren: 76353 – das waren nahezu 30000 mehr als jetzt. Die Arbeitslosenquote in der Hauptagentur Bautzen liegt bei 14,6 Prozent. Etwas unter den Quoten in den meisten Geschäftsstellenbereichen liegt der Kamenzer Bereich. Hier ist die Quote 10,9 Prozent. Das ist eine Veränderung zum Vorjahr von minus 1,5 Prozent. Im Bereich der Geschäftsstelle Kamenz waren im Februar 4 032 Menschen arbeitslos.
Im Moment nutzen viele Firmen die Kurzarbeit, um trotz der Auftragsflaute ihre Beschäftigten zu behalten. Im Dezember 2008 arbeiten wegen der schwachen Konjunktur 1235 Oberlausitzer in 67 Betrieben kurz. Zum Vergleich: Ende 2007 zahlte die Agentur für 145 Leute aus 21 Firmen Kurzarbeitergeld. Wirtschaft