Von Anne Jedrzejak
Großröhrsdorf. Seit nunmehr 32 Jahren flimmern allwöchentlich die „Lach- und Sachgeschichten“ über die Bildschirme kleiner und großer Maus-Fans. Gestern entschlüsselte das Team um Moderator Armin Maiwald das Geheimnis der Mullbindenherstellung bei der Firma „Holthaus-Meditex“ in Großröhrsdorf. Warum gerade dieser Betrieb für den Beitrag ausgewählt wurde, liegt auf der Hand: Es ist die deutschlandweit einzige Elastikbindenweberei.
Ein eher unscheinbarer Fabrikkomplex, Menschen in weißen Kitteln und mit Hauben auf dem Kopf gehen scheinbar unbeirrt ihrer Arbeit nach. 28 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit, die einem den Schweiß aus den Poren treibt, erfüllen den Raum. Zwischen großen Dämpfmaschinen, von denen Mullbinden mit Wasserdampf elastisch gemacht werden, gehen drei Männer ihrer Arbeit nach. Kai von Westermann, die Kamera geschultert, bannt jeden einzelnen Arbeitsschritt auf Band, während sein Assistent Christian Herbert mit einem Mikrofon das laute Rattern und Klacken der Maschinen einfängt. Armin Maiwald kommentiert mit seiner markant-gemütlichen Stimme das Geschehen. Neugierige Blicke der Mitarbeiter verfolgen jeden Handgriff des Teams.
Rita Prill arbeitet in der Schererei und ist „sehr daran interessiert, dass alles gut läuft“. Und das tut es auch. Schnell kommen die WDR-Mitarbeiter mit ihrer Arbeit voran. „Wir lernen auch immer was dazu. Jedesmal“, erklärt Armin Maiwald während er sich von Herbert Bartosch, Bereichsleiter der Bindenfertigung, eine der Verpackungsmaschinen zeigen lässt. Es wird diskutiert und beraten. Wo soll der Scheinwerfer hin? Was bedeutet dieser Knopf?
Dann: Klappe und Action. Kerstin Heinrich arbeitet seit 13 Jahren bei „Holthaus-Meditex“ und trotz ihrer Routine, steht sie nun sichtlich nervös und mit zittrigen Händen, beobachtet vom Objektiv der Kamera, an ihrer Maschine und sortiert Verbandsrollen ein. „Für mich ist das viel aufregender. Ich war noch nie in einer Fabrik, wo Mullbinden hergestellt werden“, redet Kameramann Kai von Westermann beruhigend auf sie ein. Die Szene ist im Kasten.
Unzählige Verbandsrollen und drei Stunden intensiver Arbeit später, ist das Team sichtlich zufrieden. Die Länge des Beitrages wird sich am Ende aber nur auf etwa drei bis vier Minuten belaufen. Denn sprichwörtlich jedes Kind will später in wenigen Schritten so einfach wie möglich erklärt bekommen, wie eine Mullbinde hergestellt wird. Armin Maiwald meint: „Oft weiß keiner, wie viel Arbeit und Know-how hinter manchmal kleinen Dingen steckt.“
Gedreht werden die Beiträge oft schon ein halbes Jahr im Voraus, so dass noch kein genauer Sendetermin feststeht.