SZ +
Merken

Lachs oder vielleicht doch Meeresforelle?

Obwohl es allgemein unbenommen bleibt, ob sich der Kaventsmann, der sich so wehrhaft letztendlich dem Angler ergeben hat, als Lachs oder Meerforelle ausgibt, möchte Angler Jedermann – und auch der Laie am Tresen des Supermarktes – gern wissen, welchen Fisch er da vor sich hat.

Teilen
Folgen

Von Horst E. Rudolph

Obwohl es allgemein unbenommen bleibt, ob sich der Kaventsmann, der sich so wehrhaft letztendlich dem Angler ergeben hat, als Lachs oder Meerforelle ausgibt, möchte Angler Jedermann – und auch der Laie am Tresen des Supermarktes – gern wissen, welchen Fisch er da vor sich hat. Andererseits kümmert es die Fans im Boom der Urlaubsangler an Nord- und Ostsee sowie den skandinavischen Gefilden wenig, ob Lachs oder Meerforelle zur Strecke kam, denn nicht nur das äußere Erscheinungsbild, sondern auch Verbreitung und „Starallüren“ sind frappant. Dessen ungeachtet besteht Veranlassung hier aufzuzeigen, wie man beide Fischarten exakt und mühelos zuordnen kann.

Wenn es in der Literatur heißt, dass beispielsweise „der Körper des Lachses im Vergleich zur Meerforelle gestreckter, der Kopf kleiner...“ sei, so kann das nur zur Bestimmung herangezogen werden, wenn beide Fischarten zum Vergleich zur Verfügung stehen.

Am sichersten sind aber diese beiden Salomoniden an der Struktur des Kiemendeckels zu unterscheiden, der aus drei durch eine kleine Wulst markierten Teilen besteht: dem Operculum, Suboperculum und dem Interoperculum. Diese Struktur wird besonders gut sichtbar, wenn der Kiemendeckel mit etwas feuchtem Sand abgerieben wird. Beim Lachs stoßen die drei Teile des Kiemendeckels auf der Kante zum Interoperculum zusammen, bei der Meerforelle aber an einem gemeinsamen Punkt. Dies allein gilt schon als eindeutiges Merkmal. Zudem zeigt die Meerforelle ein weiteres untrügerisches Kennzeichen: Die Fettflosse ist auffallend ziegelrot gerandet.

Beide leben im Meer. Doch zum Laichen wandern sie in die Flüsse – sogar mehrmals in ihrem Dasein. Sie können meterlang werden, zig Kilo auf die Waage bringen und damit oftmals „ Fang des Lebens“ sein.