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Längere Verbote treffen die Sachsenarena

In Riesa hatte man so etwas geahnt – und das Stadtfest gleich komplett abgesagt. Aber wie geht es mit den Konzerten weiter?

Von Christoph Scharf
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2019 hatte die Sachsenarena 20-jähriges Bestehen gefeiert. Da waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht zu ahnen.
2019 hatte die Sachsenarena 20-jähriges Bestehen gefeiert. Da waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch nicht zu ahnen. © Eric Weser

Riesa. Großveranstaltungen sollen zwei Monate länger verboten bleiben – nicht bis Ende August, sondern bis Ende Oktober. Entsprechende Pläne von Bund und Ländern waren am Mittwoch bekanntgeworden. 

Das träfe auch die ohnehin schon unter den Corona-Maßnahmen leidende Sachsenarena, die größte Veranstaltungshalle der Region. Dort und in der ebenfalls von der Riesaer Stadt-Tochter FVG betriebenen Stadthalle Stern waren seit März bereits 27 Veranstaltungen abgesagt oder verlegt worden – ein Teil davon auch in den Zeitraum hinein, der nun zusätzlich von Verboten betroffen ist.

So sollte der Nachholtermin für das ursprünglich im März geplante Santiano-Konzert eigentlich am 3. Oktober stattfinden. Was wird nun aus der Riesaer Station der MTV-unplugged-Tour? „Das können wir erst sagen, wenn wir die neue Allgemeinverfügung des Freistaats haben“, sagt FVG-Sprecher Tobias Czäczine.

Fraglich ist dabei etwa, ab welcher Besucherzahl ein Konzert als Großveranstaltung zählt. Sollten es wie zuletzt 1.001 Besucher sein, hätte man in der Sachsenarena schlechte Karten: Die Halle ist eher für Veranstaltungen mit mehreren Tausend Besuchern ausgelegt – und mit Mini-Konzerten kaum wirtschaftlich zu betreiben. 

Vielleicht könnte es aber Lösungen für Termine wie die geplante Baumesse oder die beliebten Trödelmärkte in der Arena geben: Dort ließe sich mit einem Hygienekonzept die Zahl der gleichzeitig anwesenden Besucher strecken.

Federweißermeile wird abgewandelt

Ähnliches plant man in Diesbar-Seußlitz. Aus der Federweißermeile soll in diesem Jahr die „Federweißerzeit“ werden. Der Tourismusverein Sächsische Elbweindörfer hatte vorsorglich die Großveranstaltung, zu der am zweiten September-Wochenende 8.000 Besucher erwartet wurden, umgewandelt.

 Nun sollen die Wirte und Winzer kleinere Veranstaltungen anbieten, die auf den ganzen September verteilt werden. Der Verein hat alle Gaststätten und Besenwirtschaften gebeten, Ideen für ein vierwöchiges Programm zu nennen. Mitte Juli soll der Flyer erscheinen.

Das Riesaer Stadtfest, das unter normalen Umständen im September stattgefunden hätte, hatte man schon frühzeitig abgesagt, weil man eine mögliche Verlängerung der Corona-Maßnahmen über den Sommer hinaus befürchtete. 

In der Sachsenarena will man dennoch am 11. Juli ein Zeichen setzen und mit einem Konzert der Elbland Philharmonie ein Stück Normalität zurückbringen. Dabei musizieren 66 Musiker auf einer 1.100 Quadratmeter großen Fläche – und auch für die Besucher gibt es ein Hygienekonzept. (mit SZ/jö)

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