Zu dem Bahnlärm-Artikel in der SZ vom 22. Februar schreibt Siegfried Kurowski aus Coswig:
Das Fachkrankenhaus in Coswig kenne ich seit über 60 Jahren – z.T. als Patient und auch als ehemaliger Mitarbeiter. Aber auch jetzt bin ich oft in der Woche in der Einrichtung. Als die Eisenbahnstrecke wieder freigegeben wurde, traf mich fast der Schlag wegen des periodisch an- und abschwellenden Maschinengebrülls, das von der Strecke, vor allem nachts, gegen die Wände des Krankenhauses schlug.
Besonders in den Zimmern des neuen Komplexes und den anderen, welche den Bahnschienen gegenüber liegen, bekommt man manchmal das Gefühl, gleich geschieht ein Unglück.
Patienten, die hier Heilung suchen, sind dem Lärm in der Nacht völlig ausgeliefert. Bekanntlich schläft man in solchen Betten nicht so ruhig wie daheim.
Zu diesem technischen Pfusch der Bundesbahn meint nun Herr Mücke, dass man da nichts weiter machen könne. Der gut bezahlte Mann sollte aus seinen ruhigen Büroräumen hinausgehen, von außen zuschließen und den Schlüssel beim Pförtner abgeben.
Verantwortungsgefühl? Ich glaube, dass er keins hat, denn sonst könnte er nicht solche Reden halten.
Eigentlich sollte man annehmen, dass in unserer Gesellschaft das menschliche Miteinander und die gegenseitige Verantwortung eine wesentliche Rolle spielen. Ich kann Klinikleiterin Frau Ursula Russow-Böhm sowie die Kollegen Ärzte und Mitarbeiter voll verstehen, wenn sie weiteren Schaden von dieser auch international bekannten Klinik abzuwenden versuchen. Viele Bewohner der umliegenden Häuser werden über kurz oder lang Schaden nehmen. Selbst in unseren entfernt liegenden Wohnungen Am Ameisenhügel vermeiden wir es oftmals, nachts die Fenster zu öffnen.