Von Elke Kunze
„Deshalb“, so sagt Präventionsleiter Harald Gruber, machen 80 Prozent der Arbeit der Berufsgenossenschaften (BG) Maschinenbau-Metall und Metall Süd präventive Dienstleistungen aus. Beide Berufsgenossenschaften veranstalteten gestern ihre Fachtagung im Hotel „Weiße Taube“.
Von der Pike auf wurde zum Beispiel das Roßweiner Hitachi-Werk betreut. „Unsere Arbeit reicht vom Beraten in Sicherheitsfragen über den Gesundheitsschutz bis hin zum Einrichten von Schwerbehinderten-Arbeitsplätzen. Ebenso informieren wir über neue Gesetzesregelungen“, erklärt Dr. Wolfgang Marschner von der Fachstelle „Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren“.
In der Metallbranche ist das vor allem der Lärm. Er löst die meisten Berufskrankheiten aus. „Bei der durch Lärm verursachten Schwerhörigkeit fallen komplette Frequenzbereiche des Gehörs aus“, so Dieter Grünert vom Präventionsdienst der BG. Ob ein Arbeitnehmer durch seine Tätigkeit schwerhörig geworden ist, können die Genossenschaften über Jahrzehnte nachweisen. „Wir haben sogar die Lärmkataster von Firmen, die es lange nicht mehr gibt“, erklärt Abteilungsleiterin Dr. Doris Langner. Am zweithäufigsten werden den Berufsgenossenschaften Krankheiten gemeldet, die durch Asbest verursacht werden. „Deren Häufigkeit nimmt bis 2010 sogar zu, obwohl Asbest längst nicht mehr verwendet wird. Das liegt an der langen Latenzzeit“, so Dr. Wolfgang Marschner. Asbest sei unter anderem in Isolationsmaterial, aber auch auf Reib- und Bremsbelägen verwendet worden. Durch Chemikalien verursachte Hautkrankheiten folgen in der Statistik. Die Genossenschaften werten aber ebenso genau aus, wo die häufigsten Ursachen für Betriebsunfälle liegen.
In den meisten Fällen, so die Vertreter der BG, arbeiten die Unternehmen gut mit der gesetzlichen Pflicht-Unfallversicherung zusammen. „Den Firmen liegt daran, schließlich schlägt sich ein niedriger Krankenstand positiv im Betriebsergebnis nieder“, sagt Dieter Grünert.