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Lässigkeit in Pastellfarben

Am besten gefällt mir bei diesem Modeball, dass ich mich mit der vorgeführten Garderobe und auch mit den Models identifizieren kann“, lobt Susanne Kämmer die Veranstaltung. Es ist ihr dritter Modeball,...

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Von Frank Fischer

Am besten gefällt mir bei diesem Modeball, dass ich mich mit der vorgeführten Garderobe und auch mit den Models identifizieren kann“, lobt Susanne Kämmer die Veranstaltung. Es ist ihr dritter Modeball, den die Büroangestellte in der Stadthalle miterlebt, und sie findet, dass hier keine hochgestylten Püppchen mit Traumfiguren Mode vorführen, sondern Frauen, die auch aus dem Publikum kommen könnten. „Ich halte heute Abend nach einem schönen Sommerkleid Ausschau und hoffe, etwas passendes zu finden“.

Auch Rechtsanwalt Günther Richter ist von der Ballatmosphäre sehr angetan. „Überall sieht man schick angezogene Leute und ich bin hier, um bei dieser Veranstaltung neue Inspirationen zu bekommen“.

Acht Models und zwei Dressmen vom Mode-Team aus Dresden warben am Sonnabend in der Stadthallte mit choreografischem Esprit für die Trends der Frühjahrs- und Sommermode 2003. Die Palette reichte an diesem Abend von sportlicher Mode für den Freizeitbedarf über elegante Abendkleider und „Starke Mode“, bis hin zu Brautkleidern, Dessous und Nachtwäsche.

Christine Malossek freut sich, dass alle Plätze besetzt sind und zunehmend mehr Leute erkennen, dass auch in Görlitz Kleider Leute machen. Die Inhaberin eines Modesalons hatte sich vor vier Jahren mit anderen Interessenvertretern aus ihrer Branche in Verbindung gesetzt, damit der Modeball in der Neißestadt seine Fortsetzung findet. Verbündete fand die rührige Geschäftsfrau dann auch in der Stadthalle. Das Haus war bereit, sich nicht nur als Gastgeber um die Durchführung dieser Veranstaltung zu kümmern.

„Wir brauchen unser Modeangebot nicht zu verstecken und sind durchaus konkurrenzfähig mit Modehäusern aus den Großstädten“, ist Christine Malossek überzeugt. Das Publikum bekomme Anregungen, wie man Hemd und Hose, Rock und Bluse typengerecht aufein ander abstimmen kann. Außerdem ermutige so ein Modeball die Gäste, durch eine modische Garderobe auch etwas fürs Selbstbewusstsein zu tun.

Danuta Urbanska präsentiert ihr Sortiment der Modeboutique „Lady D“ und setzt dabei auf fließende Stoffe, die zu sportlichen und eleganten Modellen verarbeitet sind. „Für mich war der Modeball immer ein Erfolg, weil sich danach auch neue Kunden bei mir eingefunden haben.“ Natürlich mache sich die nachlassende Kaufkraft in der Region bei ihrem Umsatz bemerkbar und deshalb sei der Modeball so wichtig für sie. „Hier bekomme ich die Möglichkeit, dem modisch interessierten Publikum lebendig vorzuführen, dass bezahlbare exklusive Mode nicht nur in Dresden, Leipzig oder Berlin zu haben ist.“

Sieben Görlitzer Modegeschäfte präsentierten ihre Frühjahrs- und Sommerkollektion, wobei senffarbene und grüne Modelle häufiger auftauchen. Blazer sind angesagt, Sommerkleider, die wieder stärker auf Volants und Rüschen setzen oder asymmetrisch geschnittene Röcke für die modebewusste Frau. Vollschlanke Damen können sich davon überzeugen, dass sie unter den Modeschöpfern echte Fans haben, und Männeranzüge bezeugen mit sportiver Lässigkeit und festlicher Eleganz in Pastelltönen, dass die große Modewelt auch für die Herren der Schöpfung etwas zu bieten hat.

Sie dreht sich an diesem Abend nicht nur um deutsche Hersteller. Auch Modeschöpfungen aus Kanada, Frankreich, England oder Italien konkurrieren um das Attribut – Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.

Herrenausstatter Dieter Goldmann erhofft sich von diesem Modeball, dass die Besucher wieder mehr Lust aufs Einkleiden bekommen. „In geselliger Atmosphäre ist der Konsument doch viel empfänglicher für das Angebot, als wenn er sich im Alltagsstress, vielleicht noch unter Zeitdruck, etwas zum Anziehen kaufen muss“, weiß Goldmann aus Gesprächen mit seinen Kunden.

Bei der karibischen Badeshow, kommt Anke Beuchler ins Schwärmen. „Tolle Modelle und traumhafte Farben findet die junge Frau und gesteht der SZ, dass ihr dieser Abend noch teuer zu stehen kommen könnte. „Ich habe ein Abendkleid gesichtet, dass ich unbedingt haben möchte, egal was es kostet.“