Nirgendwo bekommen Männer weniger Geld

Dass die Bezüge der Arbeitnehmer im Landkreis Görlitz zu den geringsten in Deutschland gehören, ist schon länger bekannt. Jetzt wird aber noch klarer, warum: Nirgendwo in Deutschland bekommen Männer weniger Geld für ihre Arbeitskraft als an der Neiße. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage einer Bundestagsabgeordneten der Linken hervor. Demnach erhielt zum Stichtag 31. Dezember 2018 - spätere Daten gibt es noch nicht - jeder vollbeschäftigte Mann im Landkreis Görlitz ein mittleres Monatseinkommen von 2.273 Euro brutto. Fast jeder zweite von ihnen verdient nach den Angaben des Bundes sogar nur 1.500 Euro brutto im Monat oder noch weniger. Im Klartext: Reichlich 45 Prozent der Männer bekamen nur den 2018 gültigen Mindestlohn oder wenige Cent mehr.
Die vollbeschäftigten Frauen im Landkreis Görlitz verdienen zwar im Mittel noch deutlich weniger, aber eben mehr als in einigen anderen Gegenden Deutschlands.
Das mittlere monatliche Brutto-Einkommen in Deutschland für Vollzeit arbeitende Männer betrug 2017 3.468 Euro. Das mittlere Einkommen ist laut Deutschen Institut für Wirtschaftsförderung definiert als das, "bei dem es genauso viele Menschen mit einem höheren wie mit einem niedrigeren Einkommen gibt. Würde man die Bevölkerung nach der Höhe ihres Einkommens sortieren und dann zwei gleich große Gruppen bilden, würde die Person, die genau in der Mitte dieser Verteilung steht ,das Medianeinkommen beziehen." Das unterschiedet sich vom Durchschnittseinkommen.
Die drei Kreise in Deutschland mit den geringsten mittleren Brutto-Monatseinkommen für Männer:
- Kreis Görlitz: 2.273 Euro
- Kreis Vorpommern-Rügen: 2.322 Euro
- Kreis Elbe-Elster: 2.327 Euro
Die drei Kreise in Deutschland mit den höchsten mittleren Brutto-Monatseinkommen für Männer:
- Kreisfreie Stadt Erlangen: 5.544 Euro
- Kreisfreie Stadt Ingolstadt: 5.357 Euro
- Landkreis Böblingen: 5.354 Euro
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