Von Petra-Alexandra Buhl
Erst kam die Flut, dann ging die Lebensgefährtin, und jetzt ist der Reiterhof „Schwalbenhof“ in Prositz bei Lommatzsch geschlossen. Peter Radke, Besitzer des „Schwalbenhofs“ spricht von „reiner Behördenwillkür“.
Radke sagt, er habe die Reit- und Fahrerlaubnis für den Reiterhof gehabt, seine Lebensgefährtin die Gewerbeanmeldung für die angeschlossene Pension und die Gaststätte. Ohne sein Wissen habe sie die Gewerbeanmeldung gekündigt. Am Dienstag rückte die Gewerbeaufsicht des Meißner Landratsamtes an und teilte Radke mit, dass er den Reiterhof am nächsten Tag schließen müsse. Drei Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren verbrachten seit Sonntag ihre Ferien in Prositz. „Die Mitarbeiterin des Landratsamtes sagte, wenn die Eltern der Kinder nicht ausfindig gemacht werden, müssen sie ins Heim“, empört sich Radke. Es kam zu einer Auseinandersetzung zwischen Radke und der Frau vom Amt, die dann die Polizei zur Amtshilfe rief. Polizeisprecher Manfred Walter bestätigte das am Mittwoch. „Wenn der Betreiber keine Genehmigung für die Pension hat, dürfen die Kinder dort nicht untergebracht werden, das ist klar.“ Die Polizei werde noch am Abend kontrollieren, ob die Pension ordnungsgemäß geräumt worden sei.
Am Nachmittag kam die Polizei, nahm die Adressen der Kinder auf und suchte deren Eltern. Gegen abend fanden die Beamten die Eltern. Sie sollten ihre Kinder am Abend abholen, damit ihnen das Kinderheim erspart bleibt.
Radke aber ärgert sich weiter über die Aktion. „Es ist möglich, vorübergehend einen Antrag aus einer Notlage heraus zu stellen. Es wäre nicht nötig gewesen, meine Pension zu schließen. Die erforderlichen Papiere kann man auch innerhalb eines Vierteljahres nachreichen.“
Das sieht das Landratsamt allerdings anders: „Die Gaststätte wurde zugemacht, weil sie illegal betrieben wurde“, sagt der Pressesprecher Eberhard Franke. Auch die hygienischen Bedingungen seien nicht eingehalten worden. „Das haben wir durch einen Bürgerhinweis erfahren.“ Es sei deshalb auch nicht möglich, eine Ausnahmegenehmigung zu erteilen.
Radke selbst vermutet, dass hinter den Anzeigen beim Gesundheitsamt und beim Amtstierarzt seine Lebensgefährtin stecke. Er werde den Reiterhof aber selber weiterbetreiben.