Von Josef Sorfa
Besucher der Böhmischen Schweiz können sich wieder frei im Nationalpark bewegen. Nach dem Großbrand, bei dem Ende Juli 140 Feuerwehrleute mehrere Tage lang gegen den größten Waldbrand der letzten 30 Jahre kämpften, war das Wandern im Park nur auf genau gekennzeichneten Wegen gestattet. Nun hat sich durch die kühle und feuchte Witterung die Lage wieder normalisiert.
Blick über die Brandstätte
Außer den vielen Sehenswürdigkeiten im Park können sich Besucher auch die etwa zwanzig Hektar große Fläche ansehen, die das Feuer nahe dem Ort Jetrichovice (Dittersbach) zerstört hat. Nicht nur Touristen, auch die Mitarbeiter der Parkverwaltung stellen sich jetzt die Frage, wie die Parkerneuerung erfolgen sollte. „Die Erneuerung wird etwa 170 000 Euro kosten“, sagt Nationalparkdirektor Zdenek Patzelt.
Doch eine Sache ist jetzt schon klar: Das Feuer beschleunigt die bereits geplanten Veränderungen in der Baumkultur. „Wir wollen die Weymouthskiefern durch andere Bäume ersetzen, vor allem durch Buchen und Waldkiefern“, erklärt Patzelt. Schon vor dem Feuer hatte die Nationalparkverwaltung vor, die Weymouthskiefern auf etwa der Hälfte der verbrannten Fläche auszutauschen. Allein dies wird viele Tausend Euro kosten.
Auch wenn das Betreten des Nationalparks nun wieder gestattet ist – Rauchen und offenes Feuer sind weiterhin verboten. Verstöße dagegen können bis zu 1 700 Euro Strafe kosten. Die Strenge hat ihren Grund: Auch wenn wohl nicht mehr festgestellt werden wird, wie der Brand Ende Juli entstand, gilt als wahrscheinlich, dass ein weggeworfener Zigarettenstummel eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Die Folgen bekämpften die tschechischen Feuerwehren auch mit Unterstützung zweier Mannschaften von der Freiwilligen Feuerwehr Ottendorf. „Sie haben uns sehr geholfen mit dem sogenannten Motorpferd. Das ist ein Raupentraktor, mit dem wir die schweren Pumpen in unzugängliches Terrain transportieren konnten“, erinnert sich Otakar Jirku von der Feuerwehr Decin (Tetschen).
Der erneuerte Köglersweg
Wanderfreunde dürfte jetzt auch ein nach 65 Jahren erneuerter Weg anlocken: der Köglersweg. Es handelt sich um einen 23 Kilometer langen Rundweg, der vom Hauptplatz in Krasna Lipa durch Kyjov, die Teufelssteine und Zahradky wieder nach Krasna Lipa führt. Rudolf Kögler (1899-1949) war der Gründer des Geologischen Gartens von Krasna Lipa.