SZ +
Merken

Landskron-Chefin geht

Die Landskron-Brauerei hat sich völlig überraschend von ihrer Geschäftsführerin getrennt. Sonja Schilg verlässt nach 22 Jahren „im gegenseitigen Einvernehmen“ die Brauerei, teilte die Firma gestern mit.

Teilen
Folgen

Die Landskron-Brauerei hat sich völlig überraschend von ihrer Geschäftsführerin getrennt. Sonja Schilg verlässt nach 22 Jahren „im gegenseitigen Einvernehmen“ die Brauerei, teilte die Firma gestern mit.

Nach offiziellen Angaben waren Meinungsverschiedenheiten über die „künftige Unternehmensführung“ der Grund für die Trennung. „Die geänderten Rahmenbedingungen im hart umkämpften Biermarkt haben die Landskron Brauerei Görlitz dazu veranlasst, sich noch stärker auf ihre Stärke als die führende Brauerei in der Region und auf die Marke Landskron zu konzentrieren.“

Sonja Schilg war als eine von zwei Geschäftsführern auch für das Marketing verantwortlich und hat die Brauerei weitgehend nach außen vertreten. Sie habe „maßgeblichen Anteil“ daran gehabt, „dass das Unternehmen auch nach der Wende wettbewerbsfähig blieb“, teilte Landskron mit.

Mehrheitsgesellschafter Edgar B. Scheller hatte sich vor fünf Jahren, zu seinem 70. Geburtstag, aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und die Geschäftsführung abgegeben.

Worin die Neuausrichtung bestehen soll, teilten die Gesellschafter der Brauerei zunächst nicht mit. Gerüchte über einen Verkauf gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Sie wurden stets dementiert. Sonja Schilg galt als leidenschaftliche Kämpferin für die Eigenständigkeit der Privat-Brauerei.

Neben Schilg räumt offenkundig auch der bisherige zweite Geschäftsführer Klaus Löb seinen Stuhl. Er war für die Technik und die Verwaltung verantwortlich. Allerdings wurde zu dieser Personalie am Freitag kein Wort veröffentlicht.

Doch vom kommenden Donnerstag an wird Axel Hahn als alleiniger Geschäftsführer die Brauerei leiten, teilte das Unternehmen mit.

Hahn lebt zurzeit in Dresden und leitete bis vor kurzem das Verkaufsgebiet Sachsen bei der Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG in Radeberg.

Erst vor wenigen Tagen hat die Brauerei eine neue Werbekampagne gestartet, mit der sie auf Bodenständigkeit und besondere handwerkliche Qualitäten hinweist. Auch das Fabrikgelände im Schellergrund, das unter Denkmalschutz steht, wird in dieser Kampagne stärker als bislang als Einmaligkeit der Görlitzer Brauerei hervorgehoben.