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Landwirte bekommen Geld

Mit den Zahlungen der Europäischen Union sollen die niedrigen Preise auf dem Weltmarkt ausgeglichen werden.

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Von S. Görner und H. Daßler

Kurz vor dem Jahresende haben sich bei den Landwirtschaftsbetriebe wie der Agrargenossenschaft Radeburg die Konten gefüllt. Noch vor dem Fest hatte das Großenhainer Amt für Landwirtschaft die Bescheide für die Zahlung der EU-Mittel verschickt. Inzwischen ist das Geld auch schon auf dem Konto, wie der Radeburger Genossenschaftschef Rüdiger Stannek gestern bestätigte. Insgesamt 32 Millionen Euro wurden an die Landwirte im Amtsbereich ausgereicht, der die Landkreise Meißen, Riesa-Großenhain und die Stadt Dresden umfasst.

„Die Zahlungen wurden in der EU vor einigen Jahren als Ausgleich dafür beschlossen, dass die Landwirte ihre Produkte für die geringeren Weltmarktpreise verkaufen mussten“, sagt Stannek. „Sie sind ein Ausgleich für uns, um kostendeckend wirtschaften zu können.“ Das jetzt gezahlte Geld, für die Agrargenossenschaft Radeburg sind es laut Stannek 730000 Euro, sei daher auch schon fest verplant.

Derzeit gebe es in Brüssel Überlegungen, die Zahlungen neu zu regeln. „Bei Zahlungen über 100000 Euro würden es dann stufenweise höhere Abzüge geben. Ab den vierten hunderttausend Euro sollen das 45 Prozent sein, sodass 100000 Euro am Ende nur noch 55000 wert sind.“ Treffen würde das vor allen die großen Unternehmen im Osten Deutschlands.

Wesentliche Voraussetzung, um in den Genuss der jetzigen Direktzahlungen zu kommen, „ist die Erfüllung von Mindeststandards bei der Erzeugung von Getreide, Milch und Fleisch bzw. bei der Produktion von Lebensmitteln“, erklärt Amtsleiter Klaus Wallrabe. „Dahinter verbirgt sich ein EU-weit geltender Katalog von rund 20 europäischen Rechtsvorschriften und nationalen Anforderungen an den Erhalt der Böden, die seit 2005 schrittweise in ein systematisches Kontrollsystem integriert wurden.“ Treten Verstöße auf, führt dies zu empfindlichen Kürzungen aller Direktzahlungen eines Betriebes.

Für zusätzlich erbrachte Leistungen zum Boden- und Gewässerschutz sowie zum Erhalt von Natur und Landschaft gibt es weitere 3,7 Millionen Euro.

Für Investitionen kommen noch 3,3 Millionen Euro hinzu. Neben bioenergetischen Anlagen stehen energiesparende Verfahren sowie die Modernisierung von Technik und der Ställe auf dem Programm. Mit 90 Prozent dieser Summe fördert das Amt vor allem die Modernisierung von Milchviehanlagen sowie den Neu- und Umbau von Stallanlagen für Geflügel und Mastschweine. Gartenbaubetriebe können mit Förderung beim Gewächshausbau und bei der Anschaffung von Energieschirmen und Klimasteuerungen rechnen.