Von Wolfgang Schmidt
Anläßlich des 25-jährigen Bestehens der Milchviehanlage stellten am vergangenen Samstag bei einem „Tag der offenen Tür“ die Mitarbeiter der Großdrebnitzer Agrarbetriebsgesellschaft mbH den Gästen ihre Einrichtung vor.
Mit der 1978 erfolgten Übergabe der „Milchproduktion Großdrebnitz“ begann die industrielle Milchproduktion mit 120 Kühen im damaligen Kreis Bischofswerda.
Aufgrund der veränderten politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse schlossen sich 1991 vier LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) Tierproduktion und eine der Pflanzenproduktion mit einer bewirtschafteten Fläche von etwa 5.000 Hektar zu einer Vereinigten Agrargenossenschaft zusammen. Durch Umwandlung entstand ein Jahr später die Agro-Union-Production u. Co KG Großdrebnitz.
Aus der ging 1995, als Tochtergesellschaft, die heutige Großdrebnitzer Agrarbetriebsgesellschaft als Hauptlandwirtschaftbetrieb hervor. „Drei wirtchaftliche Säulen sind unsere Ziele“, erläutert Geschäftsführer Werner Kunath. Neben der Hauptproduktionsrichtung der Milcherzeugung werden auf 2 500 Hektar Ackerland Feldfrüchte und für die eigene Tierproduktion Futtergetreide angebaut.
Außerdem werden Brotweizen, Braugerste und Raps für den Verkauf bereitgestellt und darüberhinaus Schlachtschweine produziert. In der Agrar-Union mbH als Muttergesellschaft ist die Vermögensverwaltung konzentriert, in der die 'Landeinbringer' mit ihren Einlagen als Kommandidisten fungieren, die die Landflächen an die Agrarbetriebsgesellschaft verpachtet haben. Desweiteren wird von ihr eine Tankstelle im Ortsteil Weickerdorf betrieben.
Für die Bewirtschaftung der Felder wurden in den zurückliegenden Jahren mit einem finanziellen Aufwand von über einer Million Euro moderne Technik wie Traktoren, Mähdrescher und Bodenbearbeitungsgeräte gekauft. In der Milchviehanlage konnte neue Melktechnik und eine computergesteuerte Fütterung eingebaut werden. Derzeit beschäftigt die Großdrebnitzer Agrarbetriebsgesellschaft 88 Mitarbeiter und zwölfLehrlinge, die eine Ausbildung als Landwirt oder Tierwirt erhalten.
Beunruhigt sind die Mitarbeiter in dieser Zeit vor allem über die EU-weit vorgegebenen politischen Rahmenbedingungen, die keine Existenzsicherheit für den Landwirtschaftsbetrieb sind.
Dennoch ist man bei der Großdrebnitzer Agrarbetriebsgesellschaft für die Zukunft verhalten optimistisch. „Irgendwie muß es weitergehen“, ergänzt der Geschäftsführer, „und wir brauchen nicht auf Hilfe von außerhalb erwarten“. Es gilt die eigenen Reserven im Unternehmen zu mobilisieren, kostensparend zu produzieren und die Erträge steigern.
In der Milchproduktion mit den fast 3 000 leukosefreien Milchkühen und Jungrindern 'läuft es gut'. Je Kuh konnte im Jahre 2002 eine Milchmarktproduktion von 8 360 Kilogramm in bester Qualität erreicht werden, wofür die Großdrebnitzer 2001/2002 mit dem Großen Preis der Milcherzeuger ausgezeichnet wurden.