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Corona: Lange Auftragslisten für Maler

In der Kita Wirbelwind in Leisnig haben die Handwerker viele Türen neu gestrichen. In Altenhof gab es neue Farbe fürs Kinderrestaurant.

Von Heike Heisig
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Andreas Böhm (links) und Fredo Findeisen gehören zum Malerteam, das die Stadt Leisnig seit Beginn der Corona-Einschränkungen verstärkt in den Kitas in Leisnig und den Ortsteilen einsetzt.
Andreas Böhm (links) und Fredo Findeisen gehören zum Malerteam, das die Stadt Leisnig seit Beginn der Corona-Einschränkungen verstärkt in den Kitas in Leisnig und den Ortsteilen einsetzt. © Lars Halbauer

Leisnig/Roßwein. Nur noch vereinzelt schallt Kinderlachen durch die Häuser, die zum „Wirbelwind“ an Leisnigs Eulenberg gehören. Wie in allen anderen Kindereinrichtungen werden auch in der größten Leisniger im Moment wegen der Corona-Pandemie nur Kinder von Eltern betreut, die im Job unentbehrlich sind. Das hat die Kommune schon seit Beginn der Einschränkungen für Instandhaltungsarbeiten genutzt, wie Bauamtsleiter Thomas Schröder sagt.

So habe zum Beispiel das Malerteam, auf das die Stadt Leisnig zurückgreifen könne, seit Wochen einen vollen Aufgabenzettel. Gabi Marder, die Leiterin des Wirbelwindes, war hellauf begeistert, als ihr der Einsatz der Handwerker in Aussicht gestellt worden ist. Denn bei ihr ging es nicht nur um Schönheitsreparaturen, die in einem Haus mit vielen Kindern eigentlich permanent anfallen. 

Vielmehr war es eine Auflage, einem Teil der Türen einen neuen Anstrich zu verpassen. Eine glatte und vor allem geschlossene Oberfläche ist beim Desinfizieren von Flächen notwendig. Das ist nun wieder gegeben. „Wann das hätte im normalen Tagesgeschäft passieren sollen, weiß ich gar nicht. Über Nacht sind die neuen Anstriche schließlichauch nicht erledigt und die Farbe getrocknet“, so die Leiterin.

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Auch sonst nutzten die Kollegen den weniger vollgepackten Arbeitstag, um Liegengebliebenes aufzuarbeiten. Dokumentationen seien das eine, Gardinenwaschen und aufhängen das andere. Dazu bleibe, wenn das Haus voll ist, zu wenig Zeit.
In der Kita „Funtasia“ in Altenhof haben die Maler der Stadt ebenfalls mehr als Schönheitsreparaturen erledigt. Wie Leiterin Eveline Lischke sagt, ist unter anderem das Kinderrestaurant renoviert worden. Weitere Malerarbeiten stünden noch aus.

Bauarbeiten ohne Einschränkungen

Zwischenzeitlich wurden die Handwerker unter anderem in der Karl-Zimmermann-Turnhalle benötigt. Dort geht gerade der Einbau einer modernen Lüftungsanlage dem Ende entgegen. Bei den Bauarbeiten gibt es hier und da etwas farblich auszubessern. Auch auf dieser Baustelle kommt der Verwaltung entgegen, dass alles abgearbeitet werden kann, ohne auf den Sportunterricht der Schulen Rücksicht nehmen zu müssen. Neben dem Lüftungsumbau konnte in den vergangenen Corona-Wochen auch ein Wasserschaden am Sportboden der Halle beseitigt werden (wir berichteten).

In Roßweins Kindereinrichtungen werden jetzt, so wie in Leisnig, bedeutend weniger Kinder als gewöhnlich betreut. Größere Renovierungen konnte die Kommune laut Hauptamtsleiterin Michaela Neubert aber so kurzfristig nicht organisieren. In Gleisberg wurde die Zeit beispielsweise für einen ausgiebigeren Frühjahrsputz genutzt. Vielerorts haben die Erzieher ihre pädagogischen Konzepte fortgeschrieben. „Und teilweise auch in den Außenanlagen mit angepackt“, so Michaela Neubert.

Trotz weniger Kindern haben die Erzieher das Stundenpensum, das in ihrem Arbeitsvertrag steht, gearbeitet. Kurzarbeitergeld zu beantragen, hat die Leisniger Verwaltung nicht in Erwägung gezogen, wie Hauptamtsleiterin Silvia Diesmann sagt. Andernfalls wäre das vielleicht sogar ein Novum geworden. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sagt dazu auf ihrer Internetseite: „Das Instrument Kurzarbeit kennen wir bisher im Sozial- und Erziehungsdienst nicht“.

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